MÜNCHEN & PFORZHEIM, Deutschland--(BUSINESS WIRE)--Elektroautos können weit mehr als „nur“ leise und emissionsfrei fahren. Mit bidirektionaler Ladetechnologie speichern sie Strom und speisen ihn bei Bedarf ins Netz zurück. Eine neue Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte – durch effizientere Nutzung der Erzeugungskapazitäten, weniger Abregelungen und geringeren Kraftstoffverbrauch. Bidirektionales Laden (BiDi) könnte sich somit technologisch und wirtschaftlich in Europa durchsetzen, benötigt jedoch klare regulatorische Rahmenbedingungen. Ohne diese bleibt das Potenzial ungenutzt. Auf die Entwicklungen reagiert Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft, The smarter E Europe, mit einer Sonderschau, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Sie findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt.
Die Fraunhofer-Institute schätzen das Einsparpotenzial durch bidirektionales Laden in der EU auf bis zu 22 Milliarden Euro jährlich, was etwa 8 % der Kosten für Bau und Betrieb des EU-Energiesystems entspricht. Zwischen 2030 und 2040 könnten über 100 Milliarden Euro eingespart werden. In Deutschland allein wären bis 2040 jährliche Einsparungen von 8,4 Milliarden Euro möglich.
Integration von Solarstrom
E-Autos könnten durch ihre Speicherkapazität mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, ins Energiesystem integrieren. Die T&E-Studie zeigt, dass der Bedarf an teuren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 % sinken könnte, während die installierte Photovoltaik-Leistung um bis zu 40 % steigen könnte. Halter von Elektrofahrzeugen profitieren durch geringere Stromkosten und eine verlängerte Lebensdauer ihrer Batterien. Smarte Ladeprozesse optimieren den Batteriestatus, was den Verschleiß reduziert.
Pilotprojekte und V2G-Angebote
Bidirektionales Laden wurde bisher in Pilotprojekten getestet. In Frankreich bietet Renault mit The Mobility House nun das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot: Besitzer eines Renault 5 können kostenlos laden und ihren Akku dem Energiesystem zur Verfügung stellen. Dieses Modell soll bald auch in Deutschland und Großbritannien starten.
Regulatorische Herausforderungen
In Deutschland bremsen schleppende Smart-Meter-Installationen und fehlende rechtliche Rahmenbedingungen den Fortschritt. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden forderte Maßnahmen wie die Abschaffung der Doppelbelastung zwischengespeicherten Stroms durch Abgaben und Netzentgelte sowie den Erhalt von EEG-Förderansprüchen bei Akku-Zwischenspeicherung.
Sonderschau auf The smarter E Europe 2025
Die Sonderschau bei The smarter E Europe 2025 zeigt aktuelle Produkte, Anwendungen und Zukunftsperspektiven des bidirektionalen Ladens. Das Power2Drive Forum direkt daneben bietet interaktive Elemente wie Sessions, Rundgänge und Podiumsdiskussionen. Partner der Sonderschau sind u.a. Eurelectric, AVERE und SmartEn.
The smarter E Europe 2025
The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Sie findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt und widmet sich wegweisenden Innovationen in der Mobilitäts- und Energiebranche.