SAINT-PREX, Schweiz, und PARSIPPANY, NJ, USA--(BUSINESS WIRE)--Ferring Pharmaceuticals gab heute die Präsentation von vier Abstracts auf der Digestive Disease Week (DDW) 2022 bekannt, die RBX2660 weiter charakterisieren. RBX2660 ist ein potenzielles, auf Mikrobiota basierendes Lebend-Biotherapeutikum, das erste seiner Klasse. Es wurde untersucht, um ein breites Konsortium verschiedener Mikroben in den Darm zu bringen und somit rezidivierende C.-difficile-Infektionen (CDI) nach einer Antibiotika-Behandlung zu reduzieren.
Zwei dieser Abstracts befassten sich mit Daten aus dem klinischen Programm PUNCH™ CD und enthielten Untergruppenanalysen zum Potenzial von RBX2660, CDI-Rezidive bei Erwachsenen unabhängig von ihren Ausgangsmerkmalen konsistent und sicher zu reduzieren.
Das erste Abstract (RBX2660 Versus Placebo to Reduce the Recurrence of Clostridioides Difficile Infection: Subgroup Analysis; Sitzungsnummer 892), eine mündliche Präsentation, war eine Untergruppenanalyse integrierter Daten von randomisierten Patienten, die in den Studien PUNCH CD2 und PUNCH CD3 eine Dosis der verblindeten Behandlung mit RBX2660 (n=221) oder Placebo (n=131) erhielten. In der Analyse zeigten die Patienten, die RBX2660 erhielten, einen größeren Behandlungserfolg im Vergleich zu Placebo (68,3 % bzw. 55,0 %; P=0,012). Als Behandlungserfolg wurde definiert, dass die Patienten 8 Wochen lang nach der Behandlung rezidivfrei blieben. Es wurden keine Unterschiede im Behandlungserfolg auf der Grundlage von Alter, Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, geografischer Lage, Anzahl früherer CDI-Rezidive oder Dauer der Antibiotikaeinnahme vor Studienbeginn festgestellt (P>0,05).
„Der in der Studie beobachtete, konsistente Behandlungseffekt von RBX2660, unabhängig von Risikofaktoren, die mit einem Wiederauftreten der Krankheit in Verbindung gebracht werden, wie z. B. höheres Alter, weibliches Geschlecht, Einnahme von Antibiotika und Grunderkrankungen, zeigt, dass RBX2660 das Potenzial hat, das Wiederauftreten von CDI in einer breiten Patientenpopulation zu reduzieren“, erklärte Dr. Paul Feuerstadt, MD, FACG, AGAF, Yale University School of Medicine. „Diese Ergebnisse – in Kombination mit den auf der DDW vorgestellten Gesamtdaten zu RBX2660 – untermauern die potenzielle Wirksamkeit und Sicherheit von RBX2660 bei Patienten mit rCDI.“
Die zweite Untergruppenanalyse (Treatment Success of RBX2660 in Reducing Recurrent Clostridioides difficile Infection in Patients with Underlying Comorbidities; Posternummer Su1600) umfasste Patienten der modifizierten Intent-to-Treat-Studienpopulation (n=262) der PUNCH-CD3-Studie, die anhand der Ausgangswerte des Charlson Comorbidity Index (CCI) in leichte (n=107), mittelschwere (n=71) und schwere (n=84) Komorbiditäten stratifiziert wurden. Der CCI setzt sich aus einer Reihe von Begleiterkrankungen zusammen – unter anderem Herz-Kreislauf- und zerebrovaskuläre Erkrankungen, jede Art von Krebs, Diabetes sowie Leber- und Nierenerkrankungen – und liefert eine Schätzung des langfristigen Sterberisikos, wobei hohe CCI-Werte mit einem höheren Sterberisiko gleichzusetzen sind. Patienten mit mäßigen und hohen CCI-Werten hatten mehr CDI-Episoden als solche mit einem leichten Wert.
In allen CCI-Untergruppen zeigten die Patienten, die RBX2660 erhielten, im Vergleich zu Placebo einen größeren und beständigen Behandlungserfolg. Die Prozentsätze der Patienten, die mit RBX2660 im Vergleich zu Placebo einen Behandlungserfolg erzielten, waren folgendermaßen: 76,5 % vs. 71,8 % (leichte CCI), 68,0 % vs. 57,1 % (mittelschwere CCI) und 67,8 % vs. 52,0 % (schwere CCI). Der absolute Unterschied in den Behandlungserfolgsraten zwischen RBX2660 und Placebo nahm mit zunehmender Komorbidität zu (leicht, 5 %; mittelschwer, 11 %; schwer, 16 %).
Die meisten behandlungsbedingten Nebenwirkungen waren leicht oder mittelschwer, unabhängig von den zugrunde liegenden Komorbiditäten. Schwere unerwünschte Ereignisse waren selten und wurden bei einem ähnlichen Prozentsatz der Patienten unabhängig von der Behandlung oder den zugrunde liegenden Komorbiditäten gemeldet. Bei einem Patienten mit einem hohen CCI-Score, der RBX2660 erhielt, kam es zu einem unerwünschten Ereignis, das zum Tod führte, aber keine Todesfälle oder schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse standen nach ärztlicher Einschätzung im Zusammenhang mit RBX2660 oder dessen Verabreichung.
Zusätzliche Datenpräsentationen auf der DDW 2022
Weitere Erkenntnisse aus dem klinischen Entwicklungsprogramm von RBX2660 wurden in zwei separaten Abstracts vorgestellt.
Ein Abstract (Microbiome and Bile Acid Restoration was Consistent Across Three Clinical Trials of RBX2660 for Recurrent Clostridioides Difficile Infection: A Combined Analysis; Posternummer Su1596), das als „Poster of Distinction“ präsentiert wurde, umfasste Stuhlproben von Personen, die an den Studien PUNCH CD2, PUNCH CD3 und der offenen Studie PUNCH OLS teilgenommen hatten. Die Proben wurden analysiert, um die Vielfalt des Mikrobioms und die Veränderungen in der Zusammensetzung des Mikrobioms vom Ausgangswert bis zu 8 Wochen nach der Behandlung zu messen. Bei den Patienten aller drei Studien, die auf die Behandlung ansprachen, veränderten sich die Vielfalt und die Zusammensetzung des Mikrobioms im Vergleich zum Ausgangswert, wobei die Verschiebungen bei den mit RBX2660 behandelten Patienten größer waren als bei den mit Placebo behandelten. RBX2660 zeigte insbesondere eine Zunahme der relativen Häufigkeit von zwei wichtigen Klassen nützlicher Bakterien – Bacteroidia und Clostridia – sowie eine Verringerung der relativen Häufigkeit von Klassen, die als schädlich angesehen werden könnten: Gammaproteobakterien und Bazillen. In den PUNCH-Studien CD2 und CD3 wurde die Zusammensetzung der Gallensäuren von der primären Vorherrschaft vor der Behandlung auf die sekundäre Vorherrschaft der Gallensäuren nach der Behandlung zurückgeführt. Dies ist die erste und größte Analyse mehrerer klinischer Studien hinsichtlich Veränderungen des Mikrobioms und des Metaboloms nach einer mikrobiombasierten Behandlung zu Studienzwecken.
Das andere Abstract (Time to Recurrence in Patients with Clostridioides difficile Infection Treated with Placebo or RBX2660; Posternummer Su1608) aus der zulassungsrelevanten PUNCH CD3-Studie untersuchte die kumulative Wahrscheinlichkeit eines CDI-Rezidivs, definiert als die Anzahl der Tage von der Studienbehandlung bis zur ersten Bewertung, die auf das Vorhandensein von C.-difficile -assoziierter Diarrhoe und einen positiven Toxintest hinweist. Im Rahmen der Studie bestand bei 35 % (30/85) bzw. 27 % (47/177) der Probanden in den 8 Wochen nach der verblindeten Behandlung mit Placebo bzw. RBX2660 die Wahrscheinlichkeit eines CDI-Rezidivs. Die meisten CDI-Rezidive traten in den ersten beiden Wochen nach der Behandlung auf – Woche 1: Die kumulative Wahrscheinlichkeit eines CDI-Rezidivs betrug 18 % für Placebo und 14 % für RBX2660; Woche 2: Die kumulative Wahrscheinlichkeit eines CDI-Rezidivs betrug 27 % für Placebo und 19 % für RBX2660. Der Zeitraum bis zum Auftreten eines Rezidivs bei mindestens 25 % der Patienten (25. Perzentil der Kaplan-Meier-Schätzung) betrug 14 Tage für Placebo und 30 Tage für RBX2660, was darauf hindeutet, dass das Rezidiv unter Placebo im ersten Monat früher auftrat. Dieser Befund stimmt mit den Ergebnissen der PUNCH-CD2-Studie überein. RBX2660 hatte im Vergleich zu Placebo eine geringere kumulative Wahrscheinlichkeit eines CDI-Rezidivs nach 8 Wochen.
Über die C.-difficile-Infektion
C.-difficile-Infektionen (CDI) sind eine ernste und potenziell tödliche Krankheit, von der Menschen auf der ganzen Welt betroffen sind. Das Bakterium C.-difficile ruft lähmende Symptome wie schweren Durchfall, Fieber, Empfindlichkeit oder Schmerzen des Magens, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Kolitis (eine Entzündung des Dickdarms) hervor.1 Die CDI wurden von den US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) zu einer Bedrohung der öffentlichen Gesundheit erklärt, die dringende und sofortige Maßnahmen erfordert und allein in den USA jedes Jahr schätzungsweise eine halbe Million Erkrankungen und Zehntausende von Todesfällen verursacht.1,2,3
C.-difficile-Infektionen sind oft der Beginn eines Teufelskreises von Rezidiven, die eine erhebliche Belastung für die Patienten und das Gesundheitssystem darstellen.4,5 Bis zu 35 % der CDI-Fälle treten nach der Erstdiagnose erneut auf, und Patienten, die einen Rückfall erleiden, haben ein deutlich höheres Risiko für weitere Infektionen.6,7,8,9 Es wird davon ausgegangen, dass auf das erste Rezidiv bei bis zu 65 % der Patienten ein weiteres Rezidiv folgen kann.8,9
Über RBX2660
RBX2660 ist ein potenzielles First-in-Class-, mikrobiombasiertes Lebend-Biotherapeutikum, das mit dem Ziel untersucht wird, ein breites Spektrum an unterschiedlichen Mikroorganismen in den Darm einzubringen, um das Auftreten einer rezidivierenden C.-difficile-Infektion zu reduzieren. RBX2660 hat von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) den Fast-Track-, Orphan- und Breakthrough-Therapy-Status erhalten. Das zulassungsrelevante Phase-3-Programm baut auf der Forschung von fast einem Jahrzehnt auf und umfasst klinische Daten und Mikrobiom-Daten, die in über sechs kontrollierten klinischen Studien mit mehr als 1.000 Patienten gesammelt wurden.
Über die klinische Studie PUNCH™ CD3 (Clinicaltrials.gov-Kennung: NCT03244644)
PUNCH CD3 ist eine prospektive, multizentrische, randomisierte, doppelt verblindete, placebokontrollierte klinische Studie der Phase 3, die die Wirksamkeit und Sicherheit von RBX2660 im Vergleich zu Placebo bei der Prävention von rCDI untersucht. Die Studie schloss Erwachsene ab 18 Jahren ein, die mindestens ein Rezidiv nach einer primären CDI-Episode hatten. Die Teilnehmer wurden bis zu 8 Wochen für die Wirksamkeitsanalyse und bis zu sechs Monate für die Sicherheitsanalyse beobachtet. Bei den TEAEs handelte es sich um leichte bis mittelschwere gastrointestinale Symptome sowohl in der Gruppe der mit RBX2660 behandelten Patienten als auch in der Placebogruppe.
Über die klinische Studie PUNCH™ CD2 (Clinicaltrials.gov-Kennung: NCT02299570)
Bei PUNCH CD2 handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-2b-Studie, deren Daten darauf hindeuten, dass das Medikament gut verträglich ist und eine statistisch signifikante Behandlungswirksamkeit aufweist. An der Studie nahmen Erwachsene ab 18 Jahren teil, die nach einer ersten Episode mindestens zwei Rezidive einer CDI hatten oder mindestens zwei Runden einer oralen Standard-Antibiotikatherapie hinter sich gebracht hatten oder mindestens zwei Episoden einer schweren CDI hatten, die zu einem Krankenhausaufenthalt führten. Die Patienten wurden bis zu 8 Wochen für die Wirksamkeitsanalyse und bis zu 24 Monate für die Sicherheitsanalyse beobachtet.
Über Ferring Pharmaceuticals
Ferring Pharmaceuticals ist ein forschungsorientiertes, auf Biopharmazeutika spezialisiertes Unternehmen, das sich der Unterstützung von Menschen auf der ganzen Welt bei der Familiengründung und für ein besseres Leben verschrieben hat. Ferring mit Hauptsitz in Saint-Prex, Schweiz, ist führend in den Bereichen Reproduktionsmedizin und Müttergesundheit sowie in Spezialgebieten der Gastroenterologie und Urologie. Ferring entwickelt seit über 50 Jahren Behandlungen für Mütter und Babys und verfügt über ein Portfolio, das Behandlungen von der Empfängnis bis zur Geburt abdeckt. Das Privatunternehmen Ferring wurde 1950 gegründet und beschäftigt heute weltweit rund 6.000 Mitarbeitende, verfügt über operative Tochtergesellschaften in fast 60 Ländern und vertreibt seine Produkte in 110 Ländern.
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Ferring widmet sich der Erforschung des entscheidenden Zusammenhangs zwischen dem Mikrobiom und der menschlichen Gesundheit, beginnend mit der Bedrohung durch rezidivierende C.-difficile-Infektionen. Mit der Übernahme von Rebiotix im Jahr 2018 und mehreren anderen Allianzen ist Ferring weltweit führend in der Mikrobiomforschung und entwickelt neuartige mikrobiombasierte Therapeutika, um wichtige ungedeckte Bedürfnisse zu adressieren und Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Verbinden Sie sich mit uns auf unseren speziellen Kanälen zur Entwicklung von Mikrobiom-Therapeutika auf Twitter und LinkedIn.
Über die DDW
Bei der Digestive Disease Week® (DDW) handelt es sich um das größte internationale Treffen von Ärzten, Forschern und Wissenschaftlern aus den Gebieten Gastroenterologie, Hepatologie, Endoskopie und gastrointestinale Chirurgie. Die Veranstaltung wird von der American Association for the Study of Liver Diseases (AASLD), dem American Gastroenterological Association (AGA) Institut, der American Society for Gastrointestinal Endoscopy (ASGE) und der Society for Surgery of the Alimentary Tract (SSAT) gemeinsam gesponsert und findet als virtuelle Konferenz vom 21. bis 24. Mai 2022 statt. Im Rahmen der Konferenz werden über 5.000 Abstracts und Hunderte von Vorträgen zu den jüngsten Fortschritten in Forschung, Medizin und Technologie auf dem Gebiet der Gastroenterologie vorgestellt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ddw.org.
Quellenangaben:
- Centers for Disease Control and Prevention. What Is C. Diff? 17. Dez. 2018. Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/cdiff/what-is.html
- Centers for Disease Control and Prevention. Biggest Threats and Data, 14. Nov. 2019. Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/drugresistance/biggest-threats.html
- Fitzpatrick F, Barbut F. Breaking the cycle of recurrent Clostridium difficile. Clin Microbiol Infect. 2012;18(suppl 6):2-4.
- Centers for Disease Control and Prevention. 24. Juni 2020. Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/drugresistance/pdf/threats-report/clostridioides-difficile-508.pdf
- Feuerstadt P, et al. J Med Econ. 2020;23(6):603-609.
- Riddle DJ, Dubberke ER. Clostridium difficile infection in the intensive care unit. Infect Dis Clin North Am. 2009;23(3):727-743.
- Nelson WW, et al. Health care resource utilization and costs of recurrent Clostridioides difficile infection in the elderly: a real-world claims analysis. J Manag Care Spec Pharm. Online-Veröffentlichung, 11. März 2021.
- Kelly, CP. Can we identify patients at high risk of recurrent Clostridium difficile infection? Clin Microbiol Infect. 2012; 18 (Suppl. 6): 21–27.
- Smits WK, et al. Clostridium difficile infection. Nat Rev Dis Primers. 2016;2:16020. doi: 10.1038/nrdp.2016.20.
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