Nachhaltige Mobilitätswende: München braucht bis 2030 zusätzlich 589 Millionen Euro, um das Ziel des Europäischen Grünen Deals zu erreichen

EIT Urban Mobility interactive tool (Graphic: EIT Urban Mobility)

MÜNCHEN--()--Städte wie München, die aktuell in nachhaltige urbane Mobilität investieren, haben das Potenzial, bis 2030 einen Nettonutzen von bis zu 940 Millionen Euro zu erwirtschaften. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie von EIT Urban Mobility [1]. Auf europäischer Ebene würden Städte, die auf eine nachhaltige städtische Mobilität umsteigen, einen jährlichen Nettonutzen von bis zu 128 Euro pro Bürger generieren.

Um dies zu erreichen, muss in den Städten massiv in die nachhaltige Mobilitätspolitik investiert werden: München beispielsweise braucht bis zum Jahr 2030 zusätzlich 589 Millionen Euro im Vergleich zum normalen Geschäftsbetrieb.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen würde einen Nettonutzen von 940 Millionen Euro schaffen, einschließlich 535 Millionen Euro an eingesparten Gesundheitskosten im Zusammenhang mit vermiedener Umweltverschmutzung und Todesfällen [2]. Der Bericht empfiehlt den jeweils kosteneffizientesten Policy-Mix, der von der Größe und der geografischen Lage der jeweiligen Städte abhängt. Dieser Policy-Mix kann interaktiv auf der Website des EIT Urban Mobility [3] erkundet werden.

https://public.tableau.com/app/profile/francesco.chirico/viz/CostsandBenefitsoftheUrbanMobilityTransitioninEurope/HOME

Dabei können Städte wie München eine ganze Reihe spezifischer politischer Maßnahmen ergreifen, um die CO2-Reduktionsziele des Europäischen Grünen Deals effizient zu erreichen [4]. München sollte sich hier am besten auf Shared Mobility und Demand Management, innovative Services und Preismodelle konzentrieren. Im Fokus dieser Maßnahmen steht, Anreize für Mobility-as-a-Service-Angebote zu schaffen, die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen und deren Bereitstellung in Städten zu verbessern oder gemeinsam genutzte autonome Fahrzeuge einzusetzen. Dazu gehören auch bedarfsgerechter Verkehr, Gebühren für Staus und Umweltverschmutzung sowie intelligente Parkgebühren. Sich auf die Verkehrsinfrastruktur zu konzentrieren, ist dagegen die teuerste Lösung zum Erreichen der CO2-Reduktionsziele, insbesondere wegen der hohen Investitionen, die für die Verbesserung der S-Bahn- und Busnetze erforderlich sind.

Eine nachhaltige urbane Mobilitätspolitik würde Städte wie München nicht nur auf den richtigen Weg in Richtung CO2-Reduktionsziele bringen, sondern auch die Lebensqualität in städtischen Gebieten direkt verbessern: Ihre Umsetzung bis 2030 würde die verkehrsbedingten Todesfälle von 1,7 auf 0,75 pro 100.000 Einwohner reduzieren, den Pkw-Besitz von 569 auf 387 pro 1.000 Einwohner senken und die Nutzung aktiver und gemeinsam genutzter Verkehrsmittel um 31 Prozent steigern.

Auf EU-Ebene müssen in europäische Städte zusätzliche 86 Milliarden Euro in die nachhaltige urbane Mobilität investiert werden – je nach Umfang und Art der bis 2030 umgesetzten Mobilitätspolitik. Diese Transformation kann Nettovorteile von bis zu 177 Milliarden Euro generieren. Dabei entfallen alleine 79 Milliarden Euro dieses Nettonutzens auf eingesparte Gesundheitskosten im Zusammenhang mit vermiedener Umweltverschmutzung und Todesfällen in den Städten. Bis 2050 kann jeder Euro, der in den Übergang zu nachhaltiger urbaner Mobilität investiert wird, zu einem Nutzen von 2,32 bis 5,66 Euro führen (3,90 Euro Einnahmen und 1,76 Euro externe Effekte).

Der Bericht wird offiziell auf dem Tomorrow.Mobility World Congress, der vom 16. November bis 18. November in Barcelona stattfindet, vorgestellt. Die Verkehrsexperten TRT Trasporti e Territorio [5] haben die Analyse anhand einer Modellierung durchgeführt, die auf den Zielen des Grünen Deals und den Paketen „Fit for 55“ basiert. Der Fokus lag dabei auf Städten der EU-27 mit mehr als 50.000 Einwohnern.

ENDE

[1] Den Bericht finden Sie hier: https://www.eiturbanmobility.eu/wp-content/uploads/2021/10/Final-report_Long-version.pdf
[2] Externe Effekte beziehen sich auf die eingesparten Kosten durch vermiedene Verletzungen und Krankheiten durch Luft- und Lärmbelastung sowie durch nicht emittierte Treibhausgase.
[3] https://public.tableau.com/app/profile/francesco.chirico/viz/CostsandBenefitsoftheUrbanMobilityTransitioninEurope/HOME
[4] Im Rahmen des Grünen Deals sollen die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors bis 2050 um 90 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 sinken.
[5] Trasporti e Territorio: http://www.trt.it/

HINTERGRUND

Über EIT Urban Mobility

EIT Urban Mobility, eine Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT), das wiederum eine Einrichtung der Europäischen Union ist, möchte Lösungen und die Transformation zu einem nutzerzentrierten, integrierten und tatsächlich multimodalen Verkehrssystem beschleunigen. Als führende europäische Innovationsgemeinschaft für urbane Mobilität arbeitet EIT Urban Mobility daran, eine Fragmentierung zu vermeiden, indem es die Zusammenarbeit zwischen Städten, Industrie, Wissenschaft, Forschung und Innovation erleichtert. Nur so können die dringendsten Mobilitätsherausforderungen von Städten gelöst werden. Während die Städte als Living Labs fungieren, werden die Partner aus Industrie, Forschung und Universität demonstrieren, wie neue Technologien funktionieren können, um Menschen, Güter und Abfälle auf smartere Weise zu transportieren. So werden echte Probleme in realen Städten gelöst.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.eiturbanmobility.eu

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Folgen Sie EIT Urban Mobility auf:
Kontakt für Presseanfragen:
Yoann Le Petit, Business Development Manager
E-Mail: yoann.lepetit@eiturbanmobility.eu
Telefon: +49 176 63615408

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