- GMIS schließt Partnerschaft mit deutschen Industrieverbänden beim Start der „The Green Chain Initiative“, die Anstrengungen unterschiedlicher Interessengruppen zur Entwicklung neuer nachhaltiger Wertschöpfungsketten auf der Basis erneuerbare Energien bündelt.
- Die Initiative wird Industrie- und Entwicklungsländer über eine Crowd-Sourcing-Plattform und Blockchain-Technologie zusammenführen, um die grüne Agenda zu fördern.
- Die massenhafte Dekarbonisierung der Industrie ist entscheidend bei der Bekämpfung des Klimawandels und Voraussetzungen für eine nachhaltige industrielle Entwicklung.
- Die Initiative wird von der UNIDO und deutschen Verbänden wie BDI, DIHK, VDMA, ZVEI und GHORFA unterstützt.
- Die Initiative wird saubere Energiegewinnung, umweltfreundliche Produkte und sozial verantwortliche Investitionen zur Erreichung der Klimaneutralität fördern.
Der Global Manufacturing and Industrialisation Summit (GMIS) hat heute in Partnerschaft mit führenden deutschen Verbänden eine unkonventionelle globale Initiative angekündigt mit dem Ziel, die Dekarbonisierung der Industrie und die Entwicklung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien zu beschleunigen, die sowohl die globale grüne Agenda als auch die nationale Wasserstoffstrategie Deutschlands unterstützen. Die „Green Chain Initiative“ soll neue, Erneuerbare-Energie-Wertschöpfungsketten entwickeln, indem sie eine Crowd-Sourcing-Plattform mit Blockchain-Technologien kombiniert, um eine integrative und nachhaltige industrielle Entwicklung zu fördern.
Inspiriert von Deutschlands Führungsrolle im Bereich sauberer Technologien und seinen Ambitionen für eine kohlenstofffreie Welt wurde die bahnbrechende Green Chain Initiative von Badr Al-Olama, , Leiter des GMIS-Organisationskomitees, während der virtuellen Auflage des Global Manufacturing and Industrialisation Summit (#GMIS2020) präsentiert. Bei der Ankündigung waren außerdem Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dr. Volker Treier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), und Dr. Hiroshi Kuniyoshi, stellvertretender Generaldirektor und Geschäftsführer, Außenbeziehungen und Politikforschung der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung anwesend.
Al-Olama zufolge hat die Pause der alltäglichen menschlichen Aktivitäten in den letzten Monaten deutlich gemacht, welch großen Einfluss die Menschheit auf den Planeten habe. Während der von verschiedenen Regierungen verhängten Lockdown-Maßnahmen, um die Ausbreitung der Pandemie zu stoppen, sank die Schadstoffbelastung in den urbanen Regionen deutlich und ermöglichte eine sauberere Luft in Städten rund um den Globus.
„Unter dem Eindruck der Ereignisse der letzten Monate wollen wir einen spürbaren Unterschied für unsere Welt bewirken, indem wir mithilfe von grüner Energie grüne Produkte herstellen, die mit grünen Währungen bezahlt werden können“, so Al-Olama. „Daher bin ich stolz darauf, im Namen des Organisationskomitees für #GMIS2020 formell unsere neue Initiative namens ‚The Green Chain‘ anzukündigen. The Green Chain wird Projekte zur Förderung von erneuerbaren Energien, bei denen 4IR-Technologien eingesetzt werden, um einen grüneren Planeten für alle zu ermöglichen, über eine Crowd-Sourcing-Plattform verwirklichen.”
„Diese Initiative führt die Interessen der Regierungen – die Bereitstellung neuer grüner Energiequellen – und die Interessen der Industrie, die durch die Dekarbonisierung ihrer Produktionsanlagen grüne Produkte herstellen werden, mit den Interessen der Verbraucher zusammen, die diese grünen Produkte mit grünen Krypto-Währungen bezahlen können. Das Einzigartige an dieser Initiative ist außerdem, dass sie alle Länder der Welt einschließt, nicht nur Länder mit fossilen Brennstoffressourcen oder nur Länder mit erneuerbaren Energiequellen. In diesem Sinne können wir uns keinen besseren Partner für Umsetzung und Leitung dieser Initiative als Deutschland vorstellen, ein Land mit nachweislicher Erfolgsbilanz bei der Einführung von Maßnahmen für Kohlenstoffneutralität.“
Um das Konzept und die Ziele der Initiative zu definieren und zu gestalten, bildete GMIS eine Arbeitsgruppe führender Industrieexperten, die die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO), den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), den Verein Deutscher Ingenieure (VDMA), den Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und die Arabisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer (GHORFA) repräsentierten.
Bekämpfung des Klimawandels durch Innovation
Volker Treier erklärte, der Kampf gegen den Klimawandel bleibe eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Gleichwohl müsse ein gemeinsames Verständnis auf globaler Ebene oder zumindest auf europäischer Ebene bestehen, um die Herausforderung vollständig bewältigen zu können.
„Derzeit ist Deutschland ein gutes Vorbild, aber wir brauchen einen europäischen Ansatz, um wettbewerbsfähig zu bleiben, weil wir ein hochindustrialisiertes Land sind“, so Treier. „Das Problem ist, dass die politischen Entscheidungsträger mehr oder weniger auf nationaler Basis handeln, und nicht auf europäischer oder multilateraler Basis.“
Dr. Hiroshi Kuniyoshi verwies darauf, dass die Internationale Energieagentur (IEA) einen Rückgang der CO2-Emissionen um 8 Prozent im Jahr 2020 gegenüber 2019 vorausgesagt hat. Trotz der massiven Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivitäten ist dieser Rückgang bei weitem nicht ausreichend, um die Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten.
„Wir müssen unsere Anstrengungen in einem bestimmten Bereich erhöhen: Innovation“, fügt er an. „Wir müssen innovative Technologien einführen, einschließlich erneuerbarer Energien und Technologien zur Energieeinsparung. Die Fertigungsbranche und andere Industriezweige müssen der ganzen Welt helfen, indem sie intensiver für dieses Ziel arbeiten, und wir alle müssen kooperieren, um dies zu erreichen.“
Lösch zufolge hat die Senkung der CO2-Emissionen in den letzten Monaten mit der Beeinträchtigung der Lebensgrundlagen der Menschen einen sehr hohen Preis gefordert. Er erwartet anhaltende Auswirkungen des Coronavirus für die kommenden Jahre. „Um das Klima zu schützen, müssen wir unser gesamtes Wirtschaftssystem auf den Prüfstand stellen und uns auf intelligente und effiziente Wege konzentrieren, wenn wir dieses Problem angehen wollen.“
Die globale Defossilisierung des Energiesystems stelle die Hauptpriorität dar, gefolgt von bedeutenden Investitionen in die Energieeffizienz und der Fähigkeit, Sektoren auf intelligente Weise miteinander zu verknüpfen – wie etwa die Defossilisierung des Mobilitätssektors in Kooperation mit dem Energiesektor. „All dies sind anspruchsvolle Ziele, die mithilfe innovativer Technologien erreicht werden können. Und hierin besteht natürlich eine Kernkompetenz der Industrie“, so Lösch.
Badr Al Olama, Leiter des GMIS-Organisationskomitees, ergänzt: „Ursprünglich sollte #GMIS2020 parallel zur Hannover Messe im April in Deutschland stattfinden, bevor wir unter Einhaltung der COVID19-Richtlinien auf unseren ersten virtuellen Gipfel umstellen mussten. Ich freue mich sehr darauf, unsere Zusammenarbeit mit Deutschland voranzutreiben und die Green Chain Initiative zu starten. Gemeinsam mit Deutschland werden wir die Dekarbonisierung der Industrie durch den Transfer von Wissen und bewährten Praktiken beschleunigen und die Herausforderungen des Klimawandels angehen. Die Green Chain Initiative wird nach #GMIS2020 wirklich ein bedeutendes Vermächtnis hinterlassen.“
Unter dem Motto Glocalisation: Towards Sustainable and Inclusive Global Value Chains fand am 4. und 5. September der #GMIS2020 Virtual Summit statt, an dem ein Querschnitt von fast 100 globalen Führungspersönlichkeiten aus dem öffentlichen und privaten Sektor in mehr als 20 virtuellen Sitzungen teilnahm. Der erste Tag des Gipfels bot eine Reihe von Vorträgen und deutschsprachigen Diskussionen zu kritischen Themen wie den deutschen „Marshallplan mit Afrika“ und die globale Wasserstoff-Wirtschaft.“ Ferner standen mehrere Sitzungen von Arbeitsgruppen auf dem Programm, an denen hochrangige Vertreter aus der Industrie und von weltbekannten Organisationen teilnahmen, um die Entwicklung von einigen neuen Initiativen zu erörtern, die der Gipfel in naher Zukunft auf den Weg bringen will.
Der zweite Tag des Gipfels bot den Teilnehmern mehrere Vorträge und Podiumssitzungen, bei denen Staatschefs, Minister und Vordenker aus einigen der weltweit führenden Organisationen vertreten waren. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die wichtigsten Probleme des Fertigungssektors und die entscheidende Rolle der 4IR-Technologien, der Lokalisierung von Produktionskapazitäten und des Aufbaus von Kapazitäten sowie der Durchsetzung einer integrativen und nachhaltigen Entwicklung für die Zukunft globaler Wertschöpfungsketten.
ENDE
Über den GMIS:
Nähere Informationen zum GMIS sind verfügbar unter https://gmisummit.com/
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