AMR Industry Alliance: Bericht verdeutlicht Maßnahmen der Life-Sciences-Industrieallianz zur Eindämmung der antimikrobiellen Resistenz – weitere Maßnahmen zu erwarten

GENF--()--Heute legt die AMR Industry Alliance ihren ersten Bericht vor, der das Engagement der Life-Sciences-Branche im Hinblick auf die Bewältigung der Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch antimikrobielle Resistenz (AMR) verdeutlicht. Die Alliance vereint über 100 Biotech-, Diagnostik-, Generika- und forschende biopharmazeutische Unternehmen und Fachverbände aus 20 Ländern. Der Bericht wurde von SustainAbility erstellt. Die Daten und Fallstudien des Berichts bieten einzigartige Einblicke in die praktischen Schritte der Mitglieder, um in den Bereichen Forschung und Wissenschaft, Zugang, angemessene Verwendung und Umwelt auf AMR zu reagieren. Der Bericht enthält Daten zu AMR-relevanten Produkten, einschließlich therapeutischer Wirkstoffe oder Technologien, die das Potenzial haben, Infektionskrankheiten zu behandeln oder zu verhindern und/oder Resistenzen zu bekämpfen, einschließlich unter anderem Antibiotika, Impfstoffe, Diagnostika und neuartige Ansätze zur Behandlung der AMR. Die Alliance hebt die Anstrengungen und das Engagement der Industrie hervor, ihrer Rolle als notwendiger und konstruktiver Partner bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen zur Bekämpfung der AMR gerecht zu werden.

„Dieser erste Bericht ist aus mehreren Gründen bahnbrechend“, erklärte Thomas Cueni, Vorsitzender der Alliance. „Er ist einzigartig, da sich die Unternehmen verpflichtet haben, im Verbund über ihre Fortschritte zu berichten. Es ist die erste branchenweite Gruppierung dieser Größenordnung, die eingerichtet wurde, um auf das gravierende Problem der AMR zu reagieren.“

In diesem ersten Fortschrittsbericht wurden Daten von 36 Unternehmen aus allen vier in der Alliance vertretenen Kategorien zusammengeführt: Alle forschenden biopharmazeutischen Unternehmen (11 von 11), die Hälfte der Generika-Unternehmen (3 von 6), ein Drittel der Diagnostik-Mitglieder (5 von 15) und ein Viertel (17 von 68) der KMU lieferten Input. Die Alliance hat sich verpflichtet, alle zwei Jahre über die Fortschritte zu berichten. Sie möchte zudem ihren Ansatz verfeinern, um die Mitglieder bei ihrer Teilnahme am Report besser unterstützen zu können, damit eine stärkere Beteiligung erreicht werden kann, als dies in diesem ersten Bericht der Fall ist.

Die vorgelegten Daten bieten wesentliche Einblicke in die Bemühungen des Privatsektors zur Eindämmung der AMR und zeigen, dass „die Mitglieder der Alliance weitgehend bereits aktiv sind und einen positiven Beitrag bezüglich der Herausforderung durch AMR leisten, auch wenn es bis zur vollen Beteiligung der Alliance und größeren Gewinnen im Kampf gegen AMR noch ein langer Weg ist“, sagte Denise Delaney von SustainAbility.

Forschung und WissenschaftIn dem Bericht wird das breite Engagement der Unternehmen für die Forschung im Jahr 2016 bestätigt. Im Jahr 2016 wurden mindestens zwei Milliarden US-Dollar in die Forschung und Entwicklung für AMR-bezogene Produkte investiert. Dies ist eine vorsichtige Berechnung, da nur von 22 Unternehmen Daten berücksichtigt wurden. Diese Investitionen decken die F&E-bezogenen Kosten für die Untersuchung neuer Produktklassen einer frühen Forschungs- und Entwicklungsphase, zehn Antibiotika in der späten klinischen Entwicklung, 13 klinische bakterielle Impfstoffkandidaten und 18 AMR-relevante Diagnostika sowie weitere präventive Therapien. Eine Mehrheit der Alliance-Unternehmen betrachtete F&E-Anreize entweder als „vielversprechend, aber noch in den Kinderschuhen“ oder als „im Hinblick auf die Herausforderung unzureichend“.

Zugang: Während große Mengen antimikrobieller Mittel, insbesondere Antibiotika, an Patienten und Tiere, die sie nicht benötigen, vergeudet werden, sterben jedes Jahr fast sechs Millionen Menschen an Infektionen, weil sie zu diesen Medikamenten keinen Zugang haben. Die Alliance setzt sich dafür ein, die Wirksamkeit von Antibiotika zu schützen und sie bei Bedarf jedem Menschen zur Verfügung zu stellen. Mehr als zwei Drittel der befragten Alliance-Unternehmen, die AMR-Produkte vermarkten, verfügen über Strategien, Richtlinien oder Pläne, die Grundsätze oder Bemühungen zur Verbesserung des Zugangs zu ihren AMR-relevanten Produkten beinhalten. Eine ähnliche Zahl von Unternehmen steht im Dialog mit externen Akteuren, um den Zugang zu ihren AMR-relevanten Produkten zu verbessern. Viele der Alliance angehörenden Generika- und F&E-basierten biopharmazeutischen Unternehmen mit AMR-relevanten Produkten, sind der Ansicht, dass mehr Arbeit erforderlich ist, um zu ermitteln, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen erweitertem Zugang und angemessener Verwendung hergestellt, die Zahl der gefälschten Produkte reduziert und mit anderen Interessengruppen zusammen gearbeitet werden kann, um Zugangsprobleme in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen anzugehen.

Angemessene Verwendung: Über 80 % aller antwortenden Unternehmen sind an Aktivitäten zur Unterstützung einer angemessenen Verwendung beteiligt, während fast die Hälfte der antwortenden Unternehmen eine formale Strategie im Hinblick auf eine angemessene Verwendung verfolgen. Fast 90 % der antwortenden Unternehmen - und 70 % der Unternehmen, die AMR-relevante Produkte vermarkten - planen, sammeln oder unterstützen derzeit die Erhebung von Überwachungsdaten. Mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen planen oder betreiben derzeit direkt oder in Zusammenarbeit Bildungsaktivitäten für eine angemessene Verwendung. Diese Zahl erhöht sich bei Unternehmen mit einem vermarkteten AMR-relevanten Produkt auf 70%. Es ist jedoch weithin anerkannt, dass noch viel zu tun bleibt und das Potenzial von Impfstoffen und Diagnostika noch nicht vollständig ausgeschöpft ist.

Produktion und Umwelt: Alliance-Unternehmen, insbesondere solche, die in der Roadmap ehrgeizige Versprechen abgegeben haben, ergreifen Maßnahmen, um eine potenzielle Beeinträchtigung durch die Antibiotika-Herstellung im Hinblick auf AMR zu verringern. Ein Drittel der Alliance-Unternehmen, die Antibiotika herstellen, verfolgen derzeit eine Strategie, Politik oder einen Plan, um das Problem der Freisetzung von Antibiotika in ihren eigenen Produktionsabwässern anzugehen, die zu AMR beitragen kann. Drei Viertel von ihnen gehen von einer Umsetzung bewährter Verfahren zur Verringerung der Umweltbelastung durch Freisetzung bis 2018 aus - also weit vor der Zielmarke 2020. Der Bericht enthält zudem einen neu entworfenen gemeinsamen Rahmen zum Umgang mit Antibiotika-Freisetzungen in den Lieferketten der Unternehmen.

Fortschrittsbericht: https://www.amrindustryalliance.org/progress-report/

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