GENF--(BUSINESS WIRE)--Ein Bericht von Charles River Associates (CRA) stellt eine Analyse der Faktoren, die Auswirkungen auf den Zugang zu HIV/AIDS-Behandlungen haben, und die Rolle der biopharmazeutischen Innovation in Ländern mit niedrigem (Low-Income Countries, LICs) und mittlerem Einkommen (Middle-Income Countries, MICs) über den Zeitraum der letzten 15 Jahre zur Verfügung. Im Bericht untersucht die CRA die Implikationen, um dabei zu helfen, die Ziele der Vereinigten Nationen, nämlich die AIDS-Epidemie bis zum Jahr 2030 zu beenden, zu erfüllen. Der Bericht konzentriert sich auf sechs Länder, die Fortschritte in der Bereitstellung zum Zugang zu ARVs gemacht haben - Botswana, Brasilien, China, Indien, Ruanda und Südafrika - und identifiziert mehrere Erfolgsfaktoren. Diese beinhalten die Bereitstellung von Ressourcen und die Erhaltung von nationalen Krankheits-Sensibilisierungsprogrammen sowie eine entsprechende Infrastruktur im Gesundheitswesen, um die Diagnosis, die Prüfung, den Zugang zu Medikamenten und die fortlaufende Behandlung von Patienten zu gewährleisten. Die Überprüfung von einer umfangreichen Literatursammlung und offiziellen Dokumenten ergab, dass das Recht des geistigen Eigentums keinen Einfluss auf den Zugang zu HIV-Behandlungen hat und dass sich eine steigende Tendenz zur Nutzung von freiwilligen Lizenzvereinbarungen abzeichnet.
Während bedeutende Schritte, seitdem HIV/AIDS als weltweites Gesundheitsproblem anerkannt wurde, unternommen wurden, gibt es relativ wenige Befunde für den Innovationswert in Wachstumsmärkten. Dieser vom internationalen Verband der Pharmazeutischen Industrie IFPMA (International Federation of Pharmaceutical Manufacturers and Associations, IFPMA) in Auftrag gegebene Bericht beabsichtigt das vorhandene Wissen über Innovation und Zugang zu ergänzen, während Regierungen, die weltweiten Gesundheitsorganisationen und der private Sektor sich bemühen, die Ziele der Vereinigen Nationen zu erfüllen, nämlich die Gewährleistung des Zugangs zu ARVs für mindestens 90% aller Personen mit HIV bis zum Jahr 2020 und das Ende der AIDS-Epidemie bis zum Jahr 2030.
Der Bericht hebt die Rolle der Generika- und biopharmazeutischen Industrie hervor und befasst sich im Weiteren mit der Epidemie, indem Patienten in LICs und MICs ein Mehrwert geboten wird. Der Zugang zu ARVs ist in LICs und MICs stark von 4.000.000 im Jahr 2003 auf 13,6 Millionen Menschen bis zum Ende des Jahres 2014 angestiegen. Um die Ziele bis zu den Jahren 2020 und 2030 zu erreichen, wird es entscheidend sein, nationale Strategien, die auf Bevölkerungsgruppen mit erheblichen Herausforderungen im Zugang zu Behandlungen abzielen, zu verfolgen. Zum Beispiel gestaltet sich der pädiatrische Zugang zu ARVs in Brasilien, China und Indien aufgrund des Mangels an Fachärzten für Pädiatrie und des Mangels an pädiatrischen Rezepten als besonders schwierig.
Weiterhin werden die Herausforderungen im Zugang zu ARVs in ländlichen Regionen wie den Amazonas anerkannt. Aber während solche Variationen im Zugang zu ARVs verbleiben, wurden auch Verbesserungen im Zugang verbucht. Zum Beispiel wurde in Indien die durchschnittliche Fahrstrecke eines Patienten in ländlichen Regionen für den Zugang zu ARV von 70km auf 30km seit dem Jahr 2007 reduziert.
Generikahersteller waren häufig durch freiwillige Lizenzvereinbarungen imstande einen Großteil der ARVs der ersten Generation mit generischen Alternativen in Länder wie beispielsweise Ruanda und Südafrika zu liefern. Der Zugang zu ARVs wurde weiterhin verbessert, indem innovative biopharmazeutische Unternehmen den Zugang zu ihren neuen Medikamenten durch die Einführung von freiwilligen Lizenzvereinbarungen, Preisstaffelung und Zusammenarbeit mit Praxispartnern erhöht haben. In allen Ländern des Berichtes zeigt sich, dass eine Reduzierung der Belastung durch HIV/AIDS mit der Verbesserung im Zugang zu ARVs einhergeht. Zum Beispiel haben das National Institute of Medical Statistics und die National AIDS Control Organization festgestellt, dass in Indien ein breiterer Zugang durch die Vergrößerung von freien ARVs seit dem Jahr 2004 zur Rettung von 150.000 Leben bis zum Jahr 2012 geführt hat. In den kommenden fünf Jahren werden ungefähr 50.000 bis zu 60.000 Todesfälle jährlich abgewendet werden.
Vorausschauend empfiehlt der Bericht sowohl Generika- als auch biopharmazeutischen Unternehmen ihre Rolle in der Verbesserung des Zugangs zu HIV-Medikamenten fortzuführen und die fortlaufende Investition für die Entwicklung von neuen HIV-Therapien sicherzustellen. Die Datenerhebung der klinischen und wirtschaftlichen Auswirkungen wird unerlässlich für die Bereitstellung einer fortlaufenden Begründung zur Bekämpfung dieser Belastung sein. Herrn Wilsdon zufolge wird die „Sicherstellung des Zugangs zu innovativen antiretroviralen Medikamenten auch weiterhin wichtig für die Zukunft sein. Zusätzlich zum klinischen und therapeutischen Nutzen bringt deren Einführung sozioökonomische Vorteile durch die Reduzierung von Gesundheitsausgaben wie beispielsweise Krankenhausaufenthalten und steigert wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität des Patienten”. Allerdings räumte er ein, dass „erheblicher Fortschritt benötigt wird, um die AIDS-bezogenen Zielvorgaben der Vereinigten Nationen 90% aller mit HIV diagnostizierten Menschen bis zum Jahr 2020 zu behandeln, zu erreichen.”
Der Bericht umreißt wie die Aktivitäten von verschiedenen Interessengruppen den Zugang zu HIV/AIDS-Behandlungen erhöht haben. Nichtstaatliche Organisationen haben politische Entscheidungsträger ermutigt, Aktionspläne, Finanzierungen von internationalen Organisationen, Expertise und verstärkte Zusammenarbeit mit Unternehmen zu priorisieren. Nationale Entscheidungsträger haben das Problem erkannt und priorisierten den Aufbau einer Infrastruktur im Gesundheitswesen. Biopharmazeutische und Generica-Industrien spielten eine maßgebliche Rolle in der Forschung, Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Medikamenten.
„Zusätzlich zur Fokussierung auf HIV haben diese Bemühungen zur Bekämpfung von anderen Erkrankungen beigetragen und wichtige politische Erkenntnisse bezüglich der Entwicklung von einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung geliefert. Diese wurde durch einen ganzheitlichen Innovationsansatz und Zugang, der die Forschung und Entwicklung fördernden Bedingungen berücksichtigt, realisiert”, erklärte der Director General der IFPMA Eduardo Pisani. Er fügte weiter hinzu: „In diesem Sinne gehen die politischen Auswirkungen in diesem Bericht über den Zugang zu HIV/AIDS-Behandlungen hinaus.”
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Die IFPMA vertritt forschungsorientierte Unternehmen und Assoziationen in aller Welt. Mit Sitz in Genf verfügt die IFPMA über offizielle Beziehungen zu den Vereinten Nationen und steuert Branchenexpertise bei, um weltweiten Gesundheitsorganisationen dabei zu helfen Lösungen zur Verbesserung der weltweiten Gesundheit zu finden.
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