SURESNES, Frankreich--(BUSINESS WIRE)--Servier gab heute bekannt, dass die Europäische Kommission die Marktzulassung für LONSURF® (Trifluridin/Tipiracil), früher unter der Bezeichnung TAS-102 bekannt, in der Europäischen Union (EU) erteilt hat, und zwar für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (mKRK), die in der Vergangenheit mit verfügbaren Therapien, darunter Fluoropyrimidin-, Oxaliplatin- und Irinotecan-basierte Chemotherapien sowie Anti-VEGF- und Anti-EGFR-Substanzen, behandelt wurden oder nicht als Kandidaten für diese Therapien in Frage kommen. LONSURF ist ein oral einzunehmendes krebsbekämpfendes Arzneimittel, das eine Kombination aus Trifluridin (FTD) und Tipiracil (TPI) enthält und dessen zweifacher Wirkmechanismus die klinische Aktivität aufrechterhalten soll.
„Daten aus der zulassungsrelevanten Studie RECOURSE belegen, dass LONSURF das Leben von Patienten mit refraktärem metastasiertem kolorektalem Karzinom verlängern und das Sterberisiko im Vergleich zu Placebo verringern kann“, erklärte Professor Dr. med. Eric Van Cutsem, PhD, Onkologie des Verdauungstrakts, Universitätsklinik Löwen (Belgien). „Die Kombination von Trifluridin und Tipiracil in LONSURF greift die Tumorzellen-DNA direkt an und hemmt dadurch das Wachstum der Krebszellen. Mit diesem Ansatz wird der Krebs auf andere Weise als mit früher angewandeten Therapien bekämpft, so dass wir das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten können, anstatt erneut auf Therapien zurückzugreifen, die bereits benutzt worden sind.“
„Mit der Zulassung halten wir unser Versprechen, den Patienten mit fortgeschrittenem metastasiertem kolorektalem Karzinom in ganz Europa eine neue Therapie zur Verfügung zu stellen“, so Dr. U. Marion Schrenk, Head of Global Medical Strategy, Onkologie, bei Servier. „Wir freuen uns sehr über diesen wichtigen Meilenstein, der das Engagement von Servier für die Verbesserung des Lebens von Patienten veranschaulicht, die mit Krebs leben müssen. Es wurde ebenfalls nachgewiesen, dass LONSURF unter Umständen das progressionsfreie Überleben verlängert und den Leistungsstatus aufrecht erhält, so dass Patienten an mehr wichtigen Augenblicken des Lebens teilnehmen können.“
Die Entscheidung der Kommission erfolgte im Anschluss an die positive Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), in der die Zulassung von LONSURF im Februar 2016 empfohlen wurde.4 Die CHMP-Stellungnahme und die Kommissionsentscheidung beruhten auf Daten aus der internationalen, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studie RECOURSE, mit der die Wirksamkeit und Sicherheit von LONSURF mit bester unterstützender Pflege (BSC) im Vergleich zu Placebo mit BSC bei 800 Patienten mit vorbehandeltem mKRK untersucht wurde. Die Studie erreichte den primären Endpunkt einer statistisch signifikanten Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS).1,2,5
Über RECOURSE
RECOURSE ist eine internationale, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie, mit der die Wirksamkeit und Sicherheit von LONSURF mit bester unterstützender Pflege (BSC) im Vergleich zu Placebo mit BSC bei 800 Patienten mit vorbehandeltem mKRK untersucht wurde. 403 der Probanden wurden in Europa behandelt.6 Die Studie erreichte den primären Endpunkt einer statistisch signifikanten Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS). Die Ergebnisse zeigten eine Verringerung des Sterberisikos um 32 Prozent im Vergleich zu BSC (RV=0,68; 95 % KI: 0,58 bis 0,81 p<0,001). Eine aktualisierte OS-Analyse bei 89 Prozent der Ereignisse, die auf der ASCO GI 2016 vorgelegt wurde, bestätigte den klinisch bedeutsamen und statistisch signifikanten Überlebensvorteil von LONSURF mit BSC im Vergleich zu Placebo mit BSC. Dies entspricht einer 31-prozentigen relativen Verringerung des Sterberisikos (RV=0,69; 95 % KI: 0,59 bis 0,81 p<0,0001) und einer Verbesserung des mittleren Gesamtüberlebens um 2 Monate. Das mittlere OS für LONSURF mit BSC betrug 7,2 Monate gegenüber 5,2 Monaten für Placebo mit BSC, was einer einjährigen Überlebensrate von 27,1 Prozent bzw. 16,6 Prozent entspricht.1,2,5
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen (≥ 30 %) bei Patienten, die LONSURF erhielten, waren Neutropenie, Übelkeit, Appetitabnahme, Durchfall, Müdigkeit, Anämie, Thrombozytopenie, erhöhte Blutwerte für Gesamtbilirubin, alkalische Phosphatase und ASAT sowie Leukopenie.1,5
Über das metastasierte kolorektale Karzinom
Es besteht nach wie vor ein hoher ungedeckter Bedarf bei der Behandlung des kolorektalen Karzinoms (KRK). Das KRK war 2012 die zweithäufigste Ursache für Krebstodesfälle in Europa, an der 215.000 Patienten verstarben.7 Bei ca. 25 Prozent der Patienten mit KRK sind bei der Erstdiagnose Metastasen vorhanden und nahezu 50 Prozent der Patienten mit KRK entwickeln Metastasen.8 Dies trägt zu der hohen Sterblichkeit von Patienten mit KRK bei: Die 5-Jahres-Überlebensrate der mit mKRK der Phase IV diagnostizierten Patienten liegt bei ca. 11 Prozent.3
Über LONSURF
LONSURF ist derzeit in Japan zur Behandlung des nicht-resektierbaren fortgeschrittenen oder rezidivierenden KRK und in den USA zur Behandlung von Patienten mit mKRK verfügbar, die in der Vergangenheit mit Fluoropyrimidin-, Oxaliplatin- und Irinotecan-basierter Chemotherapie, einer biologischen Anti-VEGF-Therapie und bei RAS-Wildtyp mit einer Anti-EGFR-Therapie behandelt wurden.9,10,11 LONSURF ist ein oral einzunehmendes Krebspräparat, das eine Kombination aus Trifluridin (FTD) und Tipiracil (TPI) enthält, dessen zweifacher Wirkmechanismus die klinische Aktivität aufrechterhalten soll und das sich von Fluoropyrimidinen unterscheidet. FTD ist ein antineoplastisches Nukleosidanalogon, das direkt in die DNA eingebaut wird und so deren Funktion beeinträchtigt. Die Konzentration von FTD im Blut wird anhand von TPI aufrechterhalten, einem Hemmer des FTD-abbauenden Enzyms Thymidinphosphorylase.1,5,12
Im Juni 2015 schloss Servier eine exklusive Lizenzvereinbarung mit Taiho Pharmaceutical Co., Ltd. für die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von LONSURF ab. Nach den Bedingungen der Vereinbarungen besitzt Servier die Rechte auf Co-Entwicklung und Vermarktung von LONSURF in Europa und anderen Ländern außerhalb der USA, Kanadas, Mexikos und Asiens. Taiho Pharmaceutical behält das Recht auf Entwicklung und Vermarktung von LONSURF in den USA, Kanada, Mexiko und Asien sowie auf Herstellung und Lieferung des Produkts.
Über Servier
Servier ist ein unabhängiges forschungsorientiertes Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Frankreich. Es verfügt über eine starke internationale Präsenz in 148 Ländern und beschäftigt mehr als 21.200 Mitarbeiter weltweit. 92 Prozent seiner Medikamente werden außerhalb Frankreichs verschrieben. Im Jahr 2015 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro, wovon 24 Prozent in Forschung und Entwicklung reinvestiert wurden. Derzeit befinden sich neun neuartige Wirkstoffmoleküle zur onkologischen Behandlung von Brust- und Lungentumoren sowie anderen soliden Tumoren und diversen Arten von Leukämie sowie Lymphomen in der klinischen Entwicklung.
Das Portfolio innovativer Krebstherapien wird mit verschiedenen Partnern weltweit entwickelt und deckt unterschiedliche Merkmale von Krebs ab, darunter zytotoxische, proapoptotische, zielgerichtete, Immun- und Zelltherapien.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.servier.com
1 Zusammenfassung der Produkteigenschaften von LONSURF
2 TAS-102 versus placebo plus best supportive care in patients with metastatic colorectal cancer refractory to standard therapies: Final survival results of the phase III RECOURSE trial. J Clin Oncol 34, 2016 (suppl 4S; abstr 634). Verfügbar unter: http://meetinglibrary.asco.org/content/159397-173 Letzter Zugriff: April 2016
3 American Cancer Society. Colorectal Cancer. Verfügbar unter: http://www.cancer.org/cancer/colonandrectumcancer/detailedguide/colorectal-cancer-survival-rates Letzter Zugriff: April 2016
4 Meeting highlights from the Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) 22. - 25. Februar 2016. Verfügbar unter: http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/news_and_events/news/2016/02/news_detail_002474.jsp&mid=WC0b01ac058004d5c1 Letzter Zugriff: April 2016
5 Mayer R, Van Cutsem E, et al. Randomized Trial of TAS-102 for Refractory Metastatic Colorectal Cancer. N Engl J Med 2015; 372:1909-19.
6 Ohtsu A, Yoshino T, Wabha M, et al. Phase 3 RECOURSE Trial of TAS-102 Versus Placebo With Best Supportive Care in Patients With Metastatic Colorectal Cancer: Geographic Subgroups. J Clin Oncol 33, 2015 (suppl; abstr 3564).
7 Ferlay J, Steliarova-Foucher E, Lortet-Tieulent J et al. Cancer incidence and mortality patterns in Europe: estimates for 40 countries in 2012. Eur J Cancer 2013;49: 1374–1403.
8 Metastatic colorectal cancer: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol (2014) 25 (suppl 3): iii1-iii9.
9 Pressemitteilung der US-Arzneimittelbehörde FDA. FDA approves new oral medication to treat patients with advanced colorectal cancer. 22 September 2015. Verfügbar unter: http://www.fda.gov/NewsEvents/Newsroom/PressAnnouncements/ucm463650.htm Letzter Zugriff: April 2016
10 Taiho Pharma. Taiho's Lonsurf® (trifluridine and tipiracil hydrochloride) Tablets Approved in Japan for Treatment in Advanced Metastatic Colorectal Cancer. Verfügbar unter: http://www.taiho.co.jp/english/news/20140324.html Letzter Zugriff: April 2016
11 Taiho Pharma. Lonsurf® Combination Tablet for the Treatment of Unresectable Advanced or Recurrent Colorectal Cancer Receives Approval in Japan for Partial Change in Indications. Verfügbar unter: http://www.taiho.co.jp/english/news/20150320.html Letzter Zugriff: April 2016
12 Emura T et al. A novel antimetabolite, TAS-102 retains its effect on FU-related resistant cancer cells Int J Mol Med 2004;13:545-49.
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