SAN ANTONIO und NEU-ISENBURG, Deutschland, und FRANKFURT, Deutschland--(BUSINESS WIRE)--Laut der German Breast Group (GBG) hat nab-Paclitaxel (ABRAXANE®) einen signifikanten Vorteil bei Patientinnen mit Hochrisiko-Brustkrebs im Frühstadium im Vergleich zu konventionellem lösungsmittelhaltigem Paclitaxel gezeigt. Die Ergebnisse stammen aus der von der GBG gesponserten klinischen Studie GeparSepto, die gemeinsam mit der deutschen Studiengruppe AGO-B mit über 1.200 Patientinnen durchgeführt wurde. Es handelt sich um die größte randomisierte Phase-III-Studie, die jemals mit nab-Paclitaxel und die erste, die im Bereich Hochrisiko-Brustkrebs im Frühstadium durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden vom koordinierenden Prüfarzt Dr. Michael Untch, Berlin, in der General Session 2 am 10. Dezember auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium 2014 vorgestellt.
Die Studie zeigte eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame absolute Verbesserung um 9% von 29% auf 38% (p=<0.001) der pCR (Pathological Complete Response, pathologische Komplettremission)-Rate, wenn die neoadjuvante (präoperative) Chemotherapie mit nab-Paclitaxel anstatt mit konventionellem lösungsmittelhaltigem Paclitaxel begonnen wurde, gefolgt von Epirubicin/Cyclophosphamid, alle vor der Operation verabreicht. Die pathologische Komplettremission nach der neoadjuvanten Behandlung von Brustkrebs ist ein Surrogatmarker für die langfristige Wirksamkeit.
„Die Phase-III-Studie ermöglichte einen Direktvergleich einer wöchentlichen nab-Paclitaxel-Dosis mit einer wöchentlichen Dosis von konventionellem Paclitaxel gefolgt von Epirubicin/Cyclophosphamid in beiden Studienarmen vor der Operation. Unsere Erkenntnisse zeigen eindeutig die Überlegenheit von nab-Paclitaxel gegenüber Paclitaxel in Bezug auf das Erreichen von pCRs bei Hochrisiko-Brustkrebs im Frühstadium“, sagte Prof. Dr. Michael Untch.
„Wir haben die überlegene Wirkung von nab-Paclitaxel bei Patientinnen mit der dreifach negativen Krankheit (weder Rezeptoren für Östrogen, noch Progesteron oder HER2 vorhanden) beobachtet, wobei sich die pCR mit nab-Paclitaxel nahezu verdoppelt hat. Dies ist eine sehr wichtige Erkenntnis, da wir wissen, dass die pCR für das Outcome bei diesem speziellen Hochrisiko-Subtyp ein wichtiger prognostischer Faktor ist, der rund 15% aller Brustkrebstypen umfasst“, betonte Prof. Dr. Sibylle Loibl, Co-Chair der GBG.
Nab-Paclitaxel schließt Paclitaxel in nahezu nanometergroße Albuminpartikel ein, den Proteinhüllen. Die Nutzung des natürlichen Albumin-Transportwegs ermöglicht eine höhere Dosisintensität und mehr Wirkstoff an der Tumorstelle im Vergleich zu lösungsmittelhaltigem Paclitaxel, während die Verträglichkeit erhalten bleibt.
In der Studie wurde eine nab-Paclitaxel-Dosis von 125mg/m2 bei der Mehrheit der Patientinnen eingesetzt, nachdem die erste höhere Dosis basierend auf einer Interims-Sicherheitsanalyse gesenkt wurde. Diese Dosis von nab-Paclitaxel führte zu einer um 56% höheren Wirkung der Chemotherapie für den Tumor verglichen mit konventionellem Paclitaxel. Während mehr Patientinnen unter nab-Paclitaxel die Behandlung mit nab-Paclitaxel im Vergleich zu Paclitaxel aufgrund der Toxizität (17% vs. 6%) nicht weiterführten, ging die große Mehrheit zur nächsten Phase der Behandlung und der Operation über. Darüber hinaus gab es weniger Vorfälle einer lokalen Krankheitsprogression (1,7% vs. 5%) bei nab-Paclitaxel im Vergleich zu lösungsmittelhaltigem Paclitaxel. Es sind weitere Analysen erforderlich, um zu bestimmen, ob die Toxizität im nab-Paclitaxel-Studienarm bei der niedrigeren Dosierung gesenkt wurde.
„Wir haben die höchst wirksame doppelte Blockade mit Trastuzumab und Pertuzumab in Kombination mit den Chemotherapie-Wirkstoffen bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs eingesetzt und selbst bei diesen höchst sensitiven Tumoren hat nab-Paclitaxel die pCR-Raten weiter verbessert“, sagte Prof. Christian Jackisch, Offenbach, Kovorsitzender der Studie.
„Seit den 18 Jahren, in denen die GBG neoadjuvante Studien in Zusammenarbeit mit der AGO-B durchführt, konnten die pCR-Raten zum ersten Mal stark erhöht werden, indem eine zentrale Komponente der neoadjuvanten Standard-Chemotherapie ersetzt wurde, anstatt einfach weitere Wirkstoffe hinzuzufügen. Die langfristigen Outcome-Daten müssen noch abgewartet werden, um zu bestätigen, dass dieser kurzfristige Vorteil für die Patientinnen gewahrt bleibt“, so Prof. Dr. Gunter von Minckwitz, Leiter und Geschäftsführer der GBG und Koleiter der GeparSepto-Studie.
Die GBG ist ein großes unabhängiges akademisches Netzwerk mit mehr als 500 Studienzentren in Deutschland und der weltweit größten Erfahrung bei der Durchführung neoadjuvanter Brustkrebsstudien. Seit 1998 nahmen mehr als 10.000 Patientinnen an der neoadjuvanten Studienreihe „Gepardo“ teil, die gemeinsam mit der AGO-B durchgeführt wurde. Die GBG hat insgesamt mehr als 35.000 Patientinnen für Studien mit Brustkrebs aller Indikationen rekrutiert. Berichte über diese Studien wurden bereits im New England Journal of Medicine, The Lancet Oncology, dem Journal of Clinical Oncology und dem Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht (weitere Informationen finden Sie unter www.germanbreastgroup.de). Das GBG-Forschungsinstitut hat ungebundene Mittel und die Bereitstellung von Arzneimitteln von Celgene und Roche zur Durchführung der GeparSepto-Studie erhalten. Nab-Paclitaxel ist in den USA und Europa für Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs zugelassen.
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