COLUMBUS (Ohio/USA)--(BUSINESS WIRE)--Forge Biologics, ein auf Gentherapie spezialisiertes Auftragsentwicklungs- und -fertigungsunternehmen, meldete heute, dass Chief Medical Officer Maria Escolar, M.D, M.S., aktualisierte klinische Daten aus der Phase-1/2-Studie RESKUE für die neuartige Gentherapie FBX-101 des Unternehmens zur Behandlung von Patienten, die an Morbus Krabbe leiden, auf dem 29. Congress of the European Society of Gene & Cell Therapy (ESGCT) vorstellen wird, der vom 11. bis 14. Oktober 2022 im schottischen Edinburgh stattfindet.
Bei RESKUE handelt es sich um die erste klinische Studie am Menschen, bei der Patienten, die an Morbus Krabbe leiden, nach einer vollständigen Myeloablation und nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT) mit FBX-101, einer systemischen AAV-Genersatzstrategie, behandelt werden. Morbus Krabbe ist eine seltene, genetisch bedingte, neurodegenerative Leukodystrophie, die das zentrale Nervensystem (ZNS) und das periphere Nervensystem (PNS) beeinträchtigt. An Morbus erkranken Säuglinge mit einer Inzidenzrate von 1 bis 2,5 von 100.000 Individuen. Die Erkrankung führt zu einem frühzeitigen Tod, oft schon im Alter von zwei Jahren. Die klinischen Daten untermauern die präklinischen Beobachtungen, dass dieser Gentherapieansatz nach einer HSZT viele der immunologischen Herausforderungen, die zuvor bei der systemischen Verabreichung von AAV-Genen beobachtet wurden, verringern und eine sicherere Umgebung für den Genersatz schaffen könnte. Die Ergebnisse sprechen auch für diesen neuartigen Ansatz zur Ausweitung der Genersatzstrategien auf die Behandlung von Stoffwechselkrankheiten, bei denen eine HSZT in Frage kommt.
Die Daten der behandelten Patienten belegen, dass die intravenöse Verabreichung von FBX-101 nach einer HSZT sicher ist und gut vertragen wird. Die Daten weisen insbesondere darauf hin, dass keine humorale Immunreaktion gegen das systemisch verabreichte AAV auftritt und dass eine signifikant erhöhte Aktivität des GALC-Enzyms (Galactocerebrosidase) im Plasma und im Liquor (CSF) beobachtet wird. Morbus Krabbe beruht auf Mutationen im GALC-Gen, die zum Verlust der motorischen Funktion führen. Alle bisher behandelten Probanden haben außerdem eine verbesserte motorische Aktivität und eine normale Gehirnentwicklung aufgewiesen, was ohne den systemischen Gentransfer des GALC-Gens nicht zu erwarten gewesen wäre.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir die Daten mehrerer Patienten aus unserer RESKUE-Studie vorlegen können. Die Sicherheits- und Wirksamkeitsergebnisse, die wir bei den mit FBX-101 behandelten Probanden beobachtet haben, sind ermutigend“, so Dr. Escolar. „Die aktualisierten Daten unserer ersten Kohorte zeigen, dass die intravenöse Verabreichung von FBX-101 nach einer HSZT sicher ist und gut vertragen wird. Zudem lässt sich eine erhöhte GALC-Enzymaktivität im Plasma und im Liquor, eine normale Myelinisierung der weißen Substanz und einer Normalisierung der motorischen Entwicklung beobachten. Die Ergebnisse sind sehr spannend und geben uns Hoffnung für Patienten mit Morbus Krabbe, die unbehandelt in der Regel nicht älter als zwei Jahre werden.“
Die Präsentation von Dr. Escolar mit dem Titel „Intravenous FBX-101 (AAVrh10.hGALC) following Hematopoietic Stem Cell Transplantation increases GALC activity, supports brain development and improves motor function in patients with Infantile Krabbe Disease: RESKUE Phase 1/2 Clinical Trial“ (Klinische Phase-1/2-Studie RESKUE: Intravenös verabreichtes FBX-101 (AAVrh10.hGALC) nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation erhöht die GALC-Aktivität, unterstützt die Gehirnentwicklung und verbessert die motorische Funktion bei Patienten mit infantilem Morbus Krabbe) wird für alle Teilnehmer der ESGCT am 11. Oktober 2022 bis zum 14. Oktober verfügbar sein. Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie unter: https://www.esgctcongress.com/
Timothy J. Miller, Ph.D., CEO, President und Mitbegründer von Forge, wird die klinischen Daten außerdem am Mittwoch, den 12. Oktober 2022 um 9:15 Uhr Pacific Time im Rahmen einer Unternehmenspräsentation auf dem „Cell & Gene Meeting on the Mesa“ der Alliance for Regenerative Medicine (ARM) in Carlsbad (Kalifornien/USA) vorstellen. Das diesjährige Meeting findet vom 11. bis 13. Oktober 2022 statt. Weitere Informationen über die Konferenz finden Sie auf der Website von ARM: https://alliancerm.org/arm-event/meetingonthemesa/
Über Morbus Krabbe
Morbus Krabbe ist eine seltene, neurodegenerative Erkrankung, die in den USA etwa 1 bis 2,5 von 100.000 Menschen betrifft. Morbus Krabbe wird durch autosomal rezessive Mutationen im Galactocerebrosidase-Gen (GALC) verursacht. Dieses Enzym ist für den Abbau bestimmter Arten von Sphingolipiden wie Psychosin verantwortlich, die mit der Myelinisierung des Nervensystems im Zusammenhang stehen. Ohne funktionsfähiges GALC reichert sich Psychosin in toxischen Mengen in den Zellen an, insbesondere in den Zellen, die die Nerven im Gehirn und im peripheren Nervensystem isolieren, wodurch es zu einer schnellen Demyelinisierung kommt. Morbus Krabbe äußert sich zunächst in Form von Reizbarkeit, Entwicklungsverzögerungen und fortschreitender Muskelschwäche. Die Symptome gehen schnell in Schluck- und Atembeschwerden, sich verschlechternde Entwicklungsverzögerungen sowie in Seh- und Hörverlust über. Die infantile Krabbe-Krankheit (Alter 0 bis 12 Monate bei Krankheitsausbruch) führt bei Patienten ohne Behandlung in der Regel im Alter von zwei Jahren zum Tod. Patienten, die an der spätinfantilen Krabbe-Krankheit erkranken (Alter 12 bis 36 Monate bei Krankheitsausbruch) sterben in der Regel bis zum Alter von sechs Jahren. Die derzeitige Standardbehandlung, die hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT), stabilisiert nachweislich den kognitiven Verfall und verbessert die langfristigen neurologischen Ergebnisse in erheblichem Maße, wenn sie vor dem Auftreten der Symptome erfolgt. Die HSZT korrigiert jedoch nicht die periphere Neuropathie, die mit zunehmendem Alter des Patienten fortschreitet und zum Verlust der grobmotorischen Fähigkeiten und schließlich zum Tod führt. Eine frühzeitige Diagnose, bevor signifikante neurologische Schäden auftreten, ist der Schlüssel zur Behandlung von Patienten, die an Morbus Krabbe leiden. Derzeit führen zehn US-Bundesstaaten ein Neugeborenen-Screening auf Morbus Krabbe durch. Säuglinge, bei denen das Screening positiv ausfällt, also eine unzureichende GALC-Aktivität festgestellt wird, werden einer Psychosin- und Mutationsanalyse unterzogen, um die Diagnose zu bestätigen und den Ausbruch der Krankheit zu prognostizieren.
Über FBX-101
FBX-101 wurde zur Behandlung von Kindern mit Morbus Krabbe entwickelt. FBX-101 ist eine adeno-assoziierte virale (AVV) Gentherapie vom Serotyp rh10 (AAVrh10), die nach einer HSZT intravenös verabreicht wird. Der Vektor liefert eine funktionelle Kopie des GALC-Gens an Zellen des zentralen und peripheren Nervensystems. In Tiermodellen hat sich gezeigt, dass FBX-101 die im Zusammenhang mit Morbus Krabbe auftretende zentrale und periphere Neuropathie funktionell korrigiert, die grobmotorischen Fähigkeiten verbessert und die Lebenserwartung deutlich verlängert. Dieser Ansatz besitzt das Potenzial, einige der immunologischen Sicherheitsprobleme zu überwinden, die bei herkömmlichen AAV-Gentherapien aufgetreten sind, und die Dauer des Gentransfers zu verlängern.
Über die RESKUE-Studie
RESKUE ist eine klinische Phase-1/2-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von FBX-101 bei Patienten, die an infantilem Morbus Krabbe erkrankt sind. Es handelt sich um eine offene, nicht-randomisierte Dosiseskalationsstudie von intravenös verabreichtem AAVrh10 nach einer HSZT, bei der die Probanden eine blutbildende Zelltransplantation zur Behandlung von Morbus Krabbe erhalten, auf die eine einmalige Infusion eines adeno-assoziierten Virus-Gentherapieprodukts folgt. Als Kontrollgruppe werden zahlreiche Probanden mit natürlichen Krankheitsverläufen zum Vergleich herangezogen. Weitere Informationen über die RESKUE-Studie erhalten Sie online unter https://www.clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04693598.
Über Forge Biologics
Forge Biologics ist ein hybrides Auftragsfertigungsunternehmen für Gentherapien und entwickelt Therapeutika in der klinischen Phase. Die Mission von Forge ist es, den Zugang zu lebensverändernden Gentherapien zu ermöglichen und sie von der Idee zur Realität zu bringen. Das rund 200.000 Quadratfuß (18.600 Quadratmeter) große Werk von Forge in Columbus (Ohio/USA) verfügt über 20 cGMP-Suiten. Es trägt den Namen „The Hearth“ und dient als Unternehmenssitz. The Hearth ist eine auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene cGMP-Anlage, die sich auf die Herstellung von AAVs konzentriert und durchgängige Herstellungsdienstleistungen anbietet, um Gentherapieprogramme von der präklinischen über die klinische bis zur kommerziellen Phase voranzutreiben. Durch einen patientenorientierten Ansatz möchte Forge die Zeitpläne für diese transformativen Medikamente für diejenigen Patienten beschleunigen, die sie am meisten benötigen. Weitere Informationen finden Sie unter www.forgebiologics.com.
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