ST. GALLEN, Schweiz--(BUSINESS WIRE)--Regulatory News:
Die Vifor Pharma Gruppe weist auch für 2020 trotz des durch COVID-19 erschwerten Patientenzugangs und den Folgen des gegenüber dem US-Dollar deutlich stärkeren Schweizer Franken einen stabilen Nettoumsatz und eine weiterhin wachsende Profitabilität aus.
GESCHÄFTSERGEBNIS: WEITERHIN PROFITABLES WACHSTUM ZU KWK
- Ausgewiesener Nettoumsatz von CHF 1’705.6 Mio. um 1.1% tiefer bzw., um 3.7% höher zu kWk
- Ausgewiesener EBITDA von CHF 575.8 Mio. um 18.7% gestiegen (ein Anstieg von 29.4% zu kWk bzw. ein Anstieg von 35.7% ohne Berücksichtigung des Einmalertrags gemäss IAS 19 im Jahr 2019)
- Deutlicher Anstieg des übrigen Betriebsertrages aufgrund von Upfront- und Milestone-Zahlungen aus Lizenzvereinbarungen und dem Verkauf von nicht dem Kerngeschäft zugehörenden Produkten
- Bruttogewinnmarge aufgrund des höheren übrigen Betriebsertrags um 0.9 Prozentpunkte auf 61.1% gesteigert
- Reingewinn nach Minderheiten von CHF 359.6 Mio., getrieben durch den Gewinn nach Steuern von CHF 190.6 Mio. aus dem Verkauf von OM Pharma
- Kerngewinn je Aktie3 aus fortgeführten Geschäftsbereichen von CHF 4.99, ein Anstieg von 28.7%
- Solide Bilanz mit einer Nettoliquidität von CHF 190.6 Mio. sowie einer Eigenkapitalquote von 77.1%
Stefan Schulze, CEO der Vifor Pharma Gruppe, kommentierte die Ergebnisse wie folgt: „Die Leistung von Vifor Pharma im Geschäftsjahr 2020 lässt sich am besten durch die Begriffe Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit beschreiben. Unsere Mitarbeitenden und Partner haben die Herausforderungen von COVD-19 mit Entschlossenheit und Flexibilität gemeistert und dafür gesorgt, dass unsere Therapien die Patienten auch weiterhin erreicht haben. Der Patientenzugang zu Behandlungen wie intravenösen Eiseninfusionen war stark von der Intensität der Lockdown-Massnahmen abhängig und direkte Kontakte zu Ärzten mussten regelmässig verschoben werden. Trotz dieses schwierigen Umfelds und der Auswirkungen des gegenüber dem US-Dollar deutlich stärkeren Schweizer Franken ist unsere Profitabilität weiter stark gestiegen. Dazu haben nicht zuletzt disziplinierte Kostenkontrollen sowie die Stärke unseres wachsenden Nephrologie-Portfolios beigetragen. Unter Berücksichtigung der aktuellen Prognosen zur COVID-19-Entwicklung und der Tatsache, dass die Verkaufszahlen unserer wichtigsten Produkte nach der Lockerung der Lockdown-Massnahmen im Jahr 2020 wieder rasch stark angestiegen sind, sind wir sehr zuversichtlich, dass wir auch 2021 mit nachlassenden Restriktionen weiter wachsen werden. Angesichts unserer gut positionierten Pipeline innovativer Nephrologie-Therapien mit zu erwartenden Zulassungen in 2021 und 2022, des kontinuierlichen Ausbaus unserer weltweiten Präsenz und einer ausgezeichneten Reputation als bevorzugter Partner bei Ein- und Auslizenzierungen blicken wir mit grosser Zuversicht und Optimismus in die Zukunft.“
FERINJECT®/INJECTAFER®: NACHFRAGE DURCH LOCKDOWN-MASSNAHMEN BEEINFLUSST
- Weltweiter Marktumsatz: CHF 1‘005 Mio., wertbasiert4 ein Plus von 0.1% bei 49.5% Marktanteil im intravenösen Segment des Gesamtmarktes5 für Eisenpräparate 2020.
- Nettoumsatz von CHF 552.2 Mio., eine Abnahme um 1.6% bzw. eine Zunahme von 3.0% zu kWk.
- Die Erholung im 3. Quartal ging mit der Lockerung der COVID-19-Restriktionen und besserem Patientenzugang zu Infusionen einher. Gegen Jahresende waren aufgrund der beginnenden Wiedereinführung von Restriktionen in vielen Ländern nachlassende Umsätze zu verzeichnen. Die Menge der insgesamt i. v. verabreichten Eisenpräparate korrelierte stark mit der Intensität der Lockdown-Massnahmen. Bei Aufhebung der COVID-19-Restriktionen ist daher mit einer Erholung auf die vor COVID-19 bestehenden Wachstumsraten zu rechnen.
- Unser US-Partner American Regent, ein Unternehmen der Daiichi Sankyo Gruppe, erzielte mit Injectafer® in 2020 einen Nettoumsatz von USD 415.5 Mio., was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 6.6% entspricht. Dies ist auf landesweit und in den einzelnen Bundesstaaten verhängte Lockdown-Massnahmen sowie Pandemie-bedingte Beschränkungen bei den Infusionsgaben zurückzuführen. Der Nettoumsatz von Vifor Pharma sank entsprechend um 8.2%, bzw. 2.8% zu kWk, auf CHF 138.3 Mio.
- Die klinische Studie AFFIRM-AHF ergab bei mit Ferinject® behandelten Herzinsuffizienz-Patienten einen gegenüber Placebo signifikanten Rückgang weiterer Hospitalisierungen aufgrund von Herzinsuffizienz. Nach 52 Wochen war die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz nach nur einer oder zwei Ferinject®-Injektionen um 26% geringer als bei Placebo. Insgesamt verfehlte AFFIRM-AHF die statistische Signifikanz von 5% hinsichtlich des primären kombinierten Endpunkts der insgesamt aufgetretenen Ereignisse von kardiovaskulärem Tod und erneuten Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz zwar knapp, die betreffenden Ereignisse konnten jedoch zahlenmässig um 21% reduziert werden. Vor Abschluss der Studie wurde eine COVID-19-Sensitivitätsanalyse spezifiziert, um Daten, die nach Ausbruch in den betreffenden Ländern erhoben wurden, auszuschliessen. Nach dieser COVID-19-Adjustierung waren die Ergebnisse hinsichtlich des kombinierten Endpunkts deutlich belastbarer und signifikanter.
- In Japan hat unser Partner Zeria Pharmaceutical Co., Ltd. Ferinject® im September auf den Markt gebracht.
SIGNIFIKANT GESTÄRKTES NEPHROLOGIE-PORTFOLIO
- Der Umsatz mit unserem ESA-Portfolio (Erythropoese-stimulierende Medikamente) ging um 2.9% auf CHF 524.3 Mio. zurück (ein Anstieg von 2.5% zu kWk). Der Nettoumsatz mit Mircera® betrug CHF 478.4 Mio., ein Rückgang um 8.6% gegenüber 2019 (ein Rückgang um 3.6% zu kWk), was auf ungünstige Wechselkursentwicklungen und zurückhaltendes Bestellverhalten der Kunden zurückzuführen ist. Bei Retacrit® war in 2020 aufgrund der höheren Nachfrage sowohl von FKC-Kliniken und als auch von mittelgrossen und unabhängigen Spitälern ein von CHF 16.4 Mio. auf CHF 45.8 Mio. stark gestiegener Nettoumsatz zu verzeichnen.
- Der Nettoumsatz mit Velphoro® ging aufgrund des Bestellverhaltens unseres wichtigsten US-Kunden um 2.2% auf CHF 177.7 Mio. zurück (ein Anstieg von 3.6% zu kWk). Ohne diesen Einfluss wäre der Nettoumsatz mit Velphoro® im Jahr 2020 um 11.3% gestiegen. Der Marktumsatz mit Velphoro® entwickelte sich mit einem Anstieg von 24.8% auf CHF 439.3 Mio. im Jahr 2020 deutlich positiv. Markteinführungen von Velphoro® fanden in Kanada und Südkorea statt.
- Der Nettoumsatz mit Venofer® stieg getrieben durch das Wachstum in den USA und China um 2.9% auf CHF 136.2 Mio. (ein Anstieg von 8.4% zu kWk).
- Das Nephrologie-Portfolio von Vifor Pharma ging aus 2020 deutlich gestärkt hervor. Die wichtigsten Entwicklungen:
- Avacopan – Der Zulassungsantrag von Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (VFMCRP) hinsichtlich der Anwendung von Avacopan bei Patienten mit ANCA-assoziierter Vaskulitis (AAV) in Europa wurde im November zur Prüfung angenommen. Im Dezember meldete ChemoCentryx, Inc. vielversprechende erste Daten aus der klinischen Phase-II-Studie ACCOLADE für Avacopan zur Behandlung der sehr seltenen Nierenerkrankung C3 Glomerulopathie (C3G). VFMCRP plant angesichts dieser positiven Ergebnisse, mögliche Zulassungsprozesse für die Behandlung von C3G in der EU mit den zuständigen Behörden abzuklären. Nach der Bilanzerstellung reichte Kissei Pharmaceutical Co., Ltd. Anfang März 2021 in Japan den Zulassungsantrag (NDA) zur Behandlung von AAV ein.
- ANG-3777 – Vifor Pharma und Angion Biomedica haben eine Lizenzvereinbarung über die weltweite Vermarktung (ohne die Region Greater China) von ANG-3777 zur Behandlung von verzögerter Transplantatfunktion (DGF) sowie akutem Nierenversagen nach kardiochirurgischer Operation (CSA-AKI) unterzeichnet. Damit deckt die Nephrologie-Pipeline von Vifor Pharma nun auch die Bereiche Transplantationen und akutes Nierenversagen ab.
- Difelikefalin (Korsuva™) – Vifor Pharma und Cara Therapeutics haben im Oktober 2020 eine Lizenzvereinbarung für die USA abgeschlossen. Die Vereinbarung regelt die Kommerzialisierung der Difelikefalin-Injektion in den nicht zu Fresenius Medical Care gehörenden Dialysekliniken, die rund 66% des US-Marktes ausmachen. Vifor Pharma kann die Difelikefalin-Injektion gemäss der neuen Vereinbarung nun im gesamten US-Dialysesegment vermarkten. Im Dezember hat Cara Therapeutics in den USA einen Zulassungsantrag (NDA) betreffend die Behandlung von CKD-assoziiertem Pruritus (CDK-aP) eingereicht. Die FDA hat den Zulassungsantrag im Februar 2021 angenommen. VFMCRP plant den europäischen Zulassungsantrag im 1. Halbjahr 2021 einzureichen.
- Vadadustat – Unser Partner Akebia Therapeutics meldete im Mai positive Ergebnisse aus der weltweiten Phase-III-Studie INNO2VATE zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von Vadadustat im Vergleich zu Darbepoetin alfa bei der Behandlung von durch chronische Nierenerkrankung (CKD) bedingter Anämie bei erwachsenen dialysepflichtigen Patienten. Vadadustat erreichte die primären Endpunkte hinsichtlich Wirksamkeit und kardiovaskulärer Sicherheit.
- Rayaldee® – In mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, Spanien, Italien und die Schweiz, wurden im Jahr 2020 nationale Marktzulassungen erteilt.
VELTASSA®: NEUVERSCHREIBUNGEN DURCH COVID-19-RESTRIKTIONEN BEEINTRÄCHTIGT
- Der Nettoumsatz mit Veltassa® ging 2020 um 10.6% (um 5.1% zu kWk) auf CHF 118.3 Mio. zurück. In den USA betrug der Nettoumsatz mit Veltassa® CHF 106.7 Mio.
- Der in 2020 zu verzeichnende Rückgang ist auf die Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie, dem schwierigen Marktzugang in den USA und den ungünstigen Wechselkursentwicklungen zurückzuführen. Das Marktwachstum bleibt hinter den Erwartungen zurück.
- Die europäischen Arzneimittel-Agentur EMA genehmigte im Dezember wichtige Änderungen des Indikationsbereichs. Dabei wurden auch Daten aus der klinischen Phase-II-Studie AMBER berücksichtigt, in der nachgewiesen werden konnte, dass Veltassa® bei Patienten mit resistenter Hypertonie und CKD die Behandlung mit RAAS-Inhibitoren ermöglicht.
- Veltassa® erhielt 2020 die Genehmigung zur Kostenerstattung in Finnland, Portugal und der Schweiz. Auch in England, Wales und Nordirland wurde die volle Erstattungsfähigkeit erreicht. Unser Partnerunternehmen Otsuka Canada Pharmaceutical vertreibt Veltassa® seit Mai auf dem kanadischen Markt.
- In China gaben VFMCRP und Fresenius Kabi im November eine Vereinbarung über die Entwicklung, Zulassung und Vertrieb von Veltassa® zur Behandlung von Hyperkaliämie bekannt.
VERKAUF VON OM PHARMA
- Am 30. September 2020 wurde der Verkauf von OM Pharma erfolgreich abgeschlossen. Der vereinbarte Kaufpreis von CHF 435.0 Mio. führte zu einem Gewinn nach Steuern von CHF 190.6 Mio.
- Zudem wurde eine Earn-Out-Vereinbarung abgeschlossen, die der Vifor Pharma Gruppe eine Beteiligung von 20% an einem möglichen zukünftigen Wertzuwachs von OM Pharma zugesteht.
1. GESCHÄFTSERGEBNIS
in Millionen CHF |
2020 |
2019 |
Veränderung |
Veränderung zu kWk |
Nettoumsatz |
1’705.6 |
1’725.0 |
-1.1% |
3.7% |
EBITDA |
575.8 |
485.0 |
18.7% |
29.4% |
Reingewinn nach Minderheiten |
359.6 |
159.1 |
126.1% |
151.1% |
Kerngewinn je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen (in CHF) |
4.99 |
3.88 |
28.7% |
43.8% |
Nähere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Geschäftsbericht von Vifor Pharma für 2020 (PDF) unter www.viforpharma.com/results.
KENNZAHLEN DER ERFOLGSRECHNUNG
Der Nettoumsatz der Vifor Pharma Gruppe betrug CHF 1’705.6 Mio. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 1.1% bzw. einer Steigerung von 3.7% zu kWk. Das Wachstum wurde beeinträchtigt durch die COVID-19-Restriktionen. Betroffen war hauptsächlich Ferinject®, da Patienten Spitäler meiden sollten, Standorte zur intravenösen Eisenverabreichung vorübergehend geschlossen und nicht notwendige Operationen verschoben wurden.
Der EBITDA verbesserte sich um 18.7% oder 29.4% zu kWk auf CHF 575.8 Mio. gegenüber CHF 485.0 Mio. im Vorjahr. Getrieben wurde das Wachstum durch eine Kombination aus höherem Nettoumsatz zu kWk, der Umsetzung von Kosteneinsparungsmassnahmen sowie einem höheren übrigen Betriebsertrag aus Lizenzvereinbarungen und der Veräusserung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Produkten. Eine Anpassung des Vorsorgeplans nach IAS 19 in der zweiten Jahreshälfte 2019 führte für das Jahr 2019 zu einem positiven EBITDA-Sondereffekt in Höhe von CHF 22.4 Mio. Ohne Berücksichtigung dieses Sondereffekts wuchs der EBITDA gegenüber dem Vorjahr um 35.7% zu kWk.
Der übrige Betriebsertrag erhöhte sich auf CHF 96.4 Mio. gegenüber CHF 37.0 Mio. im Vorjahr. Das Wachstum stand hauptsächlich in Zusammenhang mit den Partnerschaften betreffend Ferinject® in China, Veltassa® in China und Kanada und Velphoro® in Kanada sowie dem Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Produkten in Spanien und Portugal.
Die Umsatzkosten beliefen sich auf CHF 701.2 Mio., gegenüber CHF 700.8 Mio. im Vorjahr, was einer Bruttogewinnmarge von 61.1% nach 60.2% im Vorjahr entspricht. Die Margenverbesserung ist auf den höheren übrigen Betriebsertrag zurückzuführen.
Die Marketing- und Vertriebskosten sanken um 7.3% auf CHF 403.8 Mio. gegenüber CHF 435.7 Mio. im Vorjahr. Die zusätzlichen Investitionen in Vorbereitungen zur Markteinführung unserer Pipeline-Produkte wurden durch Kosteneinsparungsmassnahmen mehr als ausgeglichen.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand belief sich auf CHF 250.0 Mio. gegenüber CHF 212.0 Mio. im Vorjahr. Grund für diesen Anstieg waren Wertminderungen auf immateriellen Anlagen (CCX140) in Höhe von CHF 56.2 Mio. Ohne Berücksichtigung dieser Wertminderung ging der Forschungs- und Entwicklungsaufwand um 8.6% zurück. Die Abnahme ist primär auf den durch COVID-19 verursachten vorübergehenden Verzicht auf die Aufnahme weiterer Patienten in die klinische DIAMOND-Studie für Veltassa® zurückzuführen.
Die Verwaltungskosten betrugen CHF 155.7 Mio. nach CHF 137.6 Mio. im Vorjahr. Grund dafür waren primär höhere Rechtskosten aufgrund von Patentstreitigkeiten von CHF 9.8 Mio. sowie ein Teil der oben genannten Anpassung des Vorsorgeplans in 2019 durch die Gruppe. Dies trug einmalig zu geringeren Verwaltungskosten von CHF 4.3 Mio. im Jahr 2019 bei.
Der Kerngewinn je Aktie aus den fortgeführten Geschäftsbereichen stieg insbesondere aufgrund des starken operativen Ergebnisses um 28.7% auf CHF 4.99 gegenüber CHF 3.88 in 2019. Der Kerngewinn ist definiert als ausgewiesener Gewinn nach Minderheiten, bereinigt um anteilsmässige Abschreibungen und Wertminderungen immaterieller Anlagen, die sich im Jahr 2020 auf CHF 185.0 Mio. beliefen (2019: CHF 143.5 Mio.).
GELDFLUSS
Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit betrug CHF +423.8 Mio. gegenüber CHF +524.8 Mio. im Vorjahr. Der Rückgang ist hauptsächlich auf Investitionen in das Nettoumlaufvermögen zurückzuführen, namentlich höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus zeitlich gestaffelter Zahlung von Grosskunden und einem geplanten Lageraufbau.
Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit betrug CHF +52.4 Mio. Der Mittelzufluss von CHF 400.0 Mio. aus dem Verkauf von OM Pharma wurde grösstenteils in Upfront- und Milestone-Zahlungen aus Lizenzvereinbarungen in Höhe von CHF -193.5 Mio. sowie den Priority Review Voucher (Zusage für ein beschleunigtes Zulassungsverfahren) im Wert von CHF -107.7 Mio. reinvestiert.
Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von CHF -268.4 Mio. wurde vor allem durch die Dividendenausschüttung im Umfang von CHF -219.6 Mio. beeinflusst, wovon CHF -90.0 Mio. an Fresenius Medical Care und CHF -129.6 Mio. an die Aktionäre von Vifor Pharma ausgeschüttet wurden.
FINANZLAGE
Die Vifor Pharma Gruppe erreichte zum Jahresende 2020 eine Nettoliquidität in Höhe von CHF 190.6 Mio. gegenüber einer Nettoliquidität von CHF 5.7 Mio. zum Jahresende 2019. Die Steigerung ist insbesondere auf den oben genannten starken Geldfluss aus Betriebstätigkeit sowie der Veräusserung von OM Pharma zurückzuführen, welche die Dividendenausschüttungen und Investitionen mehr als ausgleichen.
Goodwill und immaterielle Anlagen beliefen sich zum Jahresende 2020 auf CHF 2’454.5 Mio. gegenüber CHF 2’584.5 Mio. im Vorjahr, was 47.1% der Bilanzsumme entspricht (2019: 52.4%). Der Rückgang ist hauptsächlich auf die Veräusserung immaterieller Anlagen im Gegenwert von CHF 156.6 Mio. durch den Verkauf von OM Pharma zurückzuführen.
Die Finanzanlagen beliefen sich Ende 2020 auf CHF 725.7 Mio., gegenüber CHF 510.7 Mio. Ende 2019. Der Anstieg erklärt sich primär durch den Wertzuwachs unserer Beteiligung an ChemoCentryx Inc. und durch die Beteiligungserhöhung an Cara Therapeutics als Teil der im Oktober angekündigten Lizenzvereinbarung.
Mit einem Eigenkapital in Höhe von CHF 4’017.6 Mio. wies die Vifor Pharma Gruppe Ende 2020 eine starke Eigenkapitalquote von 77.1% aus (Vorjahr: 75.7%).
2. FINANZPROGNOSE 2021
Für 2021 wird bei konstanten Wechselkursen ein Anstieg des Nettoumsatzes im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich und ein EBITDA-Wachstum im hohen einstelligen Bereich erwartet.2
3. AUSBLICK 2021
Marktzugang
- Die Zulassung von Ferinject® in China wird für das 2. Halbjahr 2021 erwartet.
- Die Markteinführung von Difelikefalin (Korsuva™) in den USA ist nach erfolgter Zulassung und vorbehaltlich positiver Erstattungsentscheidungen für die zweite Jahreshälfte 2021 vorgesehen. Den Zulassungsantrag für Europa wird VFMCRP voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 einreichen.
- Die Zulassung von Avacopan wird für das 2. Halbjahr 2021 in Europa und Japan erwartet. Bei Zulassung wäre dies das erste oral zu verabreichende Medikament für die Behandlung von AAV-Patienten.
- Unser US-Partner Akebia Therapeutics plant, bis Mitte des 2. Quartals 2021 einen Zulassungsantrag (NDA) für Vadadustat zur Behandlung CKD-bedingter Anämie bei erwachsenen dialysepflichtigen und nicht dialysepflichtigen Patienten bei der FDA einzureichen.
Klinische Studien
- Der Abschluss der klinischen Phase-II-Studie für VIT-2763 zur Behandlung nicht transfusionsabhängiger Beta-Thalassämie wird für die zweite Jahreshälfte 2021 erwartet. Weiter ist im 1. Halbjahr 2021 der Start einer klinischen Phase-II-Studie für VIT-2763 zur Behandlung der Sichelzellkrankheit geplant.
- Zurzeit läuft eine klinische Phase-II-Zulassungsstudie für ANG-3777 zur Behandlung von akutem Nierenversagen nach kardiochirurgischer Operation. Die Daten werden für das 2. Halbjahr 2021 erwartet. Erste Daten aus der klinischen Phase-III-Studie für ANG-3777 bei verzögerter Transplantatfunktion (DGF) sollten noch vor Ende 2021 zur Verfügung stehen.
Geschäftsentwicklung
In Übereinstimmung mit unserem Ziel, unsere Produkt-Pipeline zu stärken, planen wir 2021 mindestens zwei Einlizenzierungen, Produktakquisitionen oder Unternehmenstransaktionen.
GENERALVERSAMMLUNG 2021
Die Generalversammlung wird wie geplant am 6. Mai 2021 stattfinden. Angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie und entsprechend der Verordnung 3 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19), die der Schweizer Bundesrat gestützt auf Artikel 8 des neuen COVID-19-Gesetzes herausgegeben hat, hat der Verwaltungsrat von Vifor Pharma beschlossen, keine persönliche Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre zuzulassen. Diese können ihre Rechte ausschliesslich über unabhängige Stimmrechtsvertreter wahrnehmen.
Telefonkonferenz und Live-Webcast
Am 03. März 2021 um 14:00 Uhr (MEZ) werden ein Live-Webcast und eine Telefonkonferenz stattfinden.
Zugang zum Live-Webcast → Link
Zugang zur Telefonkonferenz → Link (nur bei telefonischer Teilnahme).
Aufzeichnung
Die Aufzeichnung des Webcasts (Link) wird kurz nach Beendigung der Telefonkonferenz zur Verfügung stehen.
Die Vifor Pharma Gruppe ist ein globales Pharmaunternehmen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, globale Marktführerin in den Bereichen Eisenmangel, Nephrologie und kardiorenale Therapien zu werden. Das Unternehmen ist ein bevorzugter Partner für Pharmaprodukte und innovative, patientenorientierte Lösungen. Die Vifor Pharma Gruppe will Patienten mit schweren und chronischen Krankheiten auf der ganzen Welt dabei helfen, ein Leben in besserer Gesundheit zu führen. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet pharmazeutische Produkte für eine optimale Patientenversorgung. Die Vifor Pharma Gruppe nimmt in allen ihren Kerngeschäften eine führende Position ein und besteht aus folgenden Unternehmen: Vifor Pharma und Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (ein gemeinsam mit Fresenius Medical Care geführtes Unternehmen). Die Vifor Pharma Gruppe hat ihren Hauptsitz in der Schweiz und ist an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange, VIFN, ISIN: CH0364749348) kotiert.
Weitere Informationen finden Sie auf viforpharma.com.
1 Bei kWk.
2 Die COVID-19-Pandemie wirkt sich weiterhin auf die wirtschaftlichen Bedingungen sowie den Zugang der Patienten zu unseren Therapien aus; daher geht Vifor Pharma‘s Prognose von einer sukzessiven Verbesserung des Patientenzugangs zu den Therapien des Unternehmens ab dem zweiten Halbjahr 2021 aus.
3 Kerngewinn definiert als ausgewiesenes Ergebnis nach Minderheiten, bereinigt um anteilsmässige Abschreibungen auf und Wertminderungen immaterieller Anlagen.
4 Im Gegensatz zu volumenbasierten Daten sind wertbasierte Daten für die Wettbewerbsdynamik nicht relevant, da sie für verschiedene Medikamente unterschiedliche Arten der Preisgestaltung zusammenfassen.
5 Unbeschadet der Marktdefinition.