ST. GALLEN, Schweiz--(BUSINESS WIRE)--Regulatory News:
Die Vifor Pharma Gruppe ist trotz der Herausforderungen, die Patienten auch während der COVID-19-Pandemie zu erreichen, im 1. Halbjahr 2020 weiter gewachsen. Die Finanzprognose für das Gesamtjahr wurde den erwarteten Auswirkungen von COVID-19 entsprechend angepasst. Die durch die COVID-19-Pandemie bedingten Einschränkungen haben die Umsätze mit Ferinject®/Injectafer® und Veltassa® zurückgehen lassen. Hingegen war im Bereich Nephrologie, insbesondere aufgrund des Dialysegeschäfts, nachhaltiges Wachstum zu verzeichnen.
Anmerkungen von Stefan Schulze, CEO der Vifor Pharma Gruppe, zu den Ergebnissen des ersten Halbjahres:
«Wir freuen uns, trotz der neuen Herausforderungen durch COVID-19 im 1. Halbjahr 2020 ein insgesamt nachhaltiges Umsatzplus und ein deutliches EBITDA-Wachstum ausweisen zu können. Aufgrund des limitierten Zugangs zu Patienten infolge der weltweiten COVID-19-Einschränkungen mussten wir bei Ferinject®/Injectafer® und Veltassa® Umsatzrückgänge hinnehmen. Im Nephrologie-Markt konnten wir, angetrieben durch das Dialysegeschäft, weiter wachsen, was den Erfolg unserer Diversifizierung in diesem Bereich in den vergangenen Jahren unterstreicht.
Wir haben im 1. Halbjahr 2020 in unserer gesamten Organisation gezielte Massnahmen umgesetzt, um für die Sicherheit unserer Mitarbeitenden zu sorgen, unseren Geschäftsbetrieb und die Versorgung von Patienten mit unseren Produkten aufrechtzuerhalten sowie unsere Rentabilität zu sichern. Wir sind stolz auf die durch unsere Mitarbeitenden und Partner geleistete Arbeit. Dieser Einsatz hat es uns ermöglicht, die Folgen der Pandemie für Patienten, die auf unsere Produkte angewiesen sind, zu minimieren.»
GESCHÄFTSERGEBNIS: NACHHALTIGES GESAMTWACHSTUM
- Nettoumsatz von CHF 922.5 Mio., eine Zunahme von 1.0% (oder 4.3% in Lokalwährung)
- Sonstige Erlöse aufgrund von Milestone-Zahlungen aus Lizenzvereinbarungen gestiegen
- EBITDA von CHF 305.1 Mio., ein Anstieg um 19.8%
- Reingewinn vor nicht beherrschenden Anteilen von CHF 106.7 Mio. durch Wertminderung der immateriellen Anlagen in Zusammenhang mit CCX140 mit CHF 56.2 Mio. belastet
- Gesunde Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 75.0%
- Nettoverschuldung von CHF 232.9 Mio.
FERINJECT®/INJECTAFER®: NACHFRAGE DER SPITÄLER VON DER COVID-19-KRISE BETROFFEN
- Nettoumsatz von CHF 261.9 Mio., eine Abnahme um 4.2% oder 0.1% in Lokalwährung
- Geringerer Umsatz im 2. Quartal, da viele Patienten aufgrund der COVID-19-Einschränkungen keine Infusionen erhalten konnten; im Zuge der weiteren Normalisierung der COVID-19-Situation wird im 2. Halbjahr wieder Wachstum erwartet
- Im Februar 2020 Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaft mit Fresenius Kabi in China über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für intravenöse Eisenprodukte; Zulassungsantrag für Ferinject® im Juni 2020 durch die chinesische Zulassungsbehörde für Medizinprodukte (NMPA) angenommen
- Erstattungsfähigkeit und Produkteinführung in Japan geplant für das 2. Halbjahr 2020
DIALYSEGESCHÄFT STÜTZT WACHSTUM IM BEREICH NEPHROLOGIE
- Erythropoiesis-Stimulating-Agent (ESA-) Portfolio um 4.9% (oder 8.2% in Lokalwährung) auf CHF 292.7 Mio. gewachsen, insbesondere angetrieben durch die höhere Nachfrage nach Retacrit® von FKC-Kliniken und mittelgrossen unabhängigen Dialysezentren (Nettoumsatz von CHF 24.1 Mio. gegenüber CHF 2.9 Mio. in der Vorjahresperiode). Nettoumsatz mit Mircera® von CHF 268.6 Mio., ein Rückgang von 2.7% gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 (ein Plus von 0.4% in Lokalwährung)
- Nettoumsatz mit Venofer® um 4.5% (oder 8.1% in Lokalwährung) auf CHF 68.3 Mio. gestiegen. Hauptanteil des Umsatzes mit Venofer® nach wie vor in den USA und im Dialyse-Segment generiert
- Nettoumsatz mit Velphoro® aufgrund von im 1. Halbjahr 2019 um 8.9% (oder 6.1% in Lokalwährung) auf CHF 73.9 Mio. zurückgegangen
- Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (VFMCRP) und Cara Therapeutics: Bekanntgabe positiver Daten aus der weltweiten zulassungsrelevanten Phase-III-Studie KALM-2 im April 2020; Bestätigung der positiven Ergebnisse der KALM-1-Studie
- Akebia: Im Mai 2020 Bekanntgabe positiver Ergebnisse der INNO2VATE-Studien zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von Vadadustat im Vergleich zu Darbepoetin alfa bei der Behandlung von Anämie bei erwachsenen Dialyse-Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD). Vadadustat erreicht primäre Endpunkte hinsichtlich Wirksamkeit und kardiovaskulärer Sicherheit
- Im Juni 2020 Bekanntgabe des erfolgreichen Abschlusses des dezentralen Zulassungsverfahrens für Rayaldee® in einer Reihe von EU-Mitgliedstaaten durch den Referenzmitgliedstaat Deutschland. Nationale Marktzulassungen nun für das 2. Halbjahr 2020 erwartet
VELTASSA®: NEUVERSCHREIBUNGEN DURCH COVID-19-EINSCHRÄNKUNGEN BEEINTRÄCHTIGT
- Nettoumsatz von CHF 59.6 Mio., ein Rückgang von 4.8% (oder 1.7% in Lokalwährung). Signifikanter COVID-19-bedingter Rückgang der Nachfrage aufgrund von Unterbrechungen bei der Behandlung von Patienten und verschobenen Therapieaufnahmen, geringerem Marktwachstum, schwierigerem Marktzugang in den USA und den nicht stattfindenden persönlichen Kundengesprächen
- Im 1. Halbjahr 2020 Fortschritte beim Marktzugang in Europa; Erstattungszulassung in Finnland und Portugal sowie Arzneimittelzulassung im Vereinigten Königreich ausser Schottland erteilt
- Im Mai 2020 Markteinführung von Veltassa® durch Otsuka Canada Pharmaceutical Inc. in Kanada
ENTWICKLUNG DES UNTERNEHMENS
- Etienne Jornod ist als exekutiver Verwaltungsratspräsident an der 92. Generalversammlung von Vifor Pharma vom 14. Mai 2020 nach 25 Jahren an der Spitze des Unternehmens zurückgetreten
- Jacques Theurillat wurde am 14. Mai 2020 zum neuen nicht-exekutiven Verwaltungsratspräsidenten ernannt
- Stefan Schulze, bislang President des Executive Committee und Chief Operating Officer, wurde am 14. Mai 2020 zum Chief Executive Officer (CEO) der Vifor Pharma Gruppe ernannt
- Erwerb eines Priority Review Vouchers (Zusage für ein zukünftiges beschleunigtes Zulassungsverfahren) von der US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration), das vorbehaltlich vertraglicher Vereinbarungen mit Akebia für Vadadustat eingesetzt werden soll
- Im März 2020 Einleitung des Veräusserungsprozesses für OM Pharma durch Vifor Pharma
AKTUALISIERTE FINANZPROGNOSE 2020
- Bei konstanten Wechselkursen rechnen wir für 2020 mit einem Anstieg des Nettoumsatzes im Bereich von 5% sowie mit einer Steigerung des ausgewiesenen EBITDA im Bereich von 20%.1
- GESCHÄFTSERGEBNIS
in Millionen CHF |
1. HJ 2020 |
1. HJ 2019 |
Veränderung in % |
Nettoumsatz |
922.5 |
913.3 |
1.0% |
EBITDA |
305.1 |
254.6 |
19.8% |
Reingewinn nach Minderheiten |
67.9 |
65.2 |
4.3% |
Kerngewinn je Aktie (in CHF) |
2.66 |
2.11 |
26.1% |
Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Halbjahresbericht der Vifor Pharma Gruppe für 2020 (PDF) unter www.viforpharma.com.
KENNZAHLEN DER ERFOLGSRECHNUNG
Der Nettoumsatz der Vifor Pharma Gruppe erhöhte sich trotz der Auswirkungen der COVID-19-Einschränkungen gegenüber der Vorjahresperiode um 1.0% auf CHF 922.5 Mio. Dies entspricht 4.3% bei konstanten Wechselkursen. Der EBITDA wuchs um 19.8% auf CHF 305.1 Mio. gegenüber CHF 254.6 Mio. in der Vorjahresperiode. Hierfür ist im Wesentlichen die Steigerung des übrigen Betriebsertrages bei gleichzeitiger Umsetzung von Kosteneinsparungsmassnahmen verantwortlich, die zum Ausgleich der Auswirkungen von COVID-19 auf den Nettoumsatz eingeleitet wurden.
Der übrige Betriebsertrag betrug CHF 43.0 Mio. gegenüber CHF 20.4 Mio. in der Vorjahresperiode. Hauptgründe hierfür waren höhere Einnahmen aus Lizenzvereinbarungen sowie die Veräusserung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Produkten in Spanien.
Die Umsatzkosten beliefen sich auf CHF 375.9 Mio. im Vergleich zu CHF 373.3 Mio. in der Vorjahresperiode. Der daraus resultierende Anstieg der Bruttogewinnmarge von 60.0% im 1. Halbjahr 2019 auf 61.1% im 1. Halbjahr 2020 ergab sich hauptsächlich aus dem höheren übrigen Betriebsertrag.
Die Marketing- und Vertriebskosten beliefen sich auf CHF 202.3 Mio. und liegen damit um 7.4% unter den Kosten in der Vorjahresperiode. Die zusätzlichen Investitionen in Vorbereitungen zur Markteinführung unserer Pipeline-Produkte wurden durch geringere Kosten infolge der COVID-19-Einschränkungen mehr als ausgeglichen.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand erhöhte sich auf CHF 156.2 Mio. gegenüber CHF 109.4 Mio. in der Vorjahresperiode. Grund für diese Steigerung waren Wertminderungen immaterieller Anlagen (CCX140) in Höhe von CHF 56.2 Mio.
Die Verwaltungskosten betrugen CHF 96.0 Mio. gegenüber CHF 83.8 Mio. in der Vorjahresperiode. Grund dafür waren höhere Kosten in den unterstützenden Betriebsfunktionen, einschliesslich einer Stärkung der juristischen und urheberrechtlichen Kompetenzen sowie Verbesserungen bei Technologie und Systemen.
Der Kerngewinn je Aktie stieg im 1. Halbjahr 2020 um 26.1% auf CHF 2.66 gegenüber CHF 2.11 im 1. Halbjahr 2019. Diese Steigerung spiegelt das deutliche EBITDA-Wachstum im 1. Halbjahr 2020 wider. Der Kerngewinn ist definiert als ausgewiesener Gewinn nach Minderheiten bereinigt um anteilsmässige Abschreibungen und Wertminderungen immaterieller Anlagen, die sich im 1. Halbjahr 2020 auf CHF 104.9 Mio. beliefen (1. Halbjahr 2019: CHF 71.9 Mio.).
GELDFLUSS
Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit betrug CHF +172.6 Mio. gegenüber CHF +197.9 Mio. in der Vorjahresperiode. Der Rückgang ist auf Investitionen in das Nettoumlaufvermögen im 1. Halbjahr 2020 zurückzuführen.
Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von CHF −152.8 Mio. ist im Wesentlichen auf den Erwerb des Priority Review Vouchers (Zusage für ein zukünftiges beschleunigtes Zulassungsverfahren) für CHF −107.7 Mio., sowie den geleisteten Upfront- und Milestone-Zahlungen aus Lizenzvereinbarungen betreffend Mircera® in Höhe von CHF −19.6 Mio. zurückzuführen.
Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von CHF −254.0 Mio. wurde vor allem durch die Dividendenausschüttung von CHF −219.6 Mio. beeinflusst, wovon CHF −90.0 Mio. an Fresenius Medical Care und CHF −129.6 Mio. an die Aktionäre von Vifor Pharma ausgeschüttet wurden.
FINANZLAGE
Goodwill und immaterielle Anlagen beliefen sich per Ende des 1. Halbjahres 2020 auf CHF 2ʼ557.1 Mio. gegenüber CHF 2ʼ584.5 Mio. per Ende 2019, was 52.2% der Bilanzsumme entspricht (Ende 2019: 52.4%).
Die Nettoverschuldung in Höhe von CHF 232.9 Mio. schlug sich Ende des 1. Halbjahres 2020 in einem Verhältnis Nettoverbindlichkeiten zu EBITDA von 0.39 nieder. Dem gegenüber steht eine Nettoliquidität von CHF 5.7 Mio. per Ende 2019. Der Anstieg der Nettoverschuldung ist primär auf die im 1. Halbjahr 2020 ausgeschüttete Dividende in Höhe von CHF 219.6 Mio. zurückzuführen.
Mit einem Eigenkapital in Höhe von CHF 3ʼ672.8 Mio. wies die Vifor Pharma Gruppe per Ende des 1. Halbjahres 2020 weiterhin eine hohe Eigenkapitalquote von 75.0% aus, gegenüber 75.7% per Jahresende 2019.
AUSBLICK FÜR 2020
Marktzugang
- Veltassa®-Partnerschaft in China
- Markteinführung von Ferinject® in Japan voraussichtlich im 2. Halbjahr 2020
- Antrag auf Zulassung von Avacopan für die Behandlung von ANCA-assoziierter Vaskulitis in Europa voraussichtlich vor Ende 2020
- Antrag auf Zulassung von CR845 in den USA voraussichtlich im 2. Halbjahr 2020, danach Zulassungsantrag in Europa
Klinische Studien
- Ergebnisse aus AFFIRM-AHF-Studie bis Ende 2020 erwartet
- Ergebnisse der Phase-II-Studie ACCOLADE mit Avacopan zur Behandlung von C3-Glomerulopathie
Geschäftsentwicklung
Bis Ende 2020 ist mindestens eine weitere Einlizenzierung, Produktakquisition oder Unternehmenstransaktion zu erwarten.
Telefonkonferenz und Live-Webcast
Am 6. August 2020 um 14:00 Uhr (MEZ) werden ein Live-Webcast und eine Telefonkonferenz stattfinden.
Zugang zum Live-Webcast → link
Zugang zur Telefonkonferenz → link (nur bei telefonischer Teilnahme). Sie erhalten Telefonnummern und einen persönlichen Zugangscode. Damit können Sie sich ab 13:30 Uhr (MEZ) einwählen und an der Telefonkonferenz teilnehmen.
Aufzeichnung
Die Aufzeichnung des Webcasts (link) wird kurz nach Beendigung der Telefonkonferenz zur Verfügung stehen.
Die Vifor Pharma Gruppe ist ein globales Pharmaunternehmen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, globale Marktführerin in den Bereichen Eisenmangel, Nephrologie und kardiorenale Therapien zu werden. Das Unternehmen ist der bevorzugte Partner für Pharmaprodukte und innovative, patientenorientierte Lösungen. Die Vifor Pharma Gruppe will Patienten mit schweren und chronischen Krankheiten auf der ganzen Welt dabei helfen, ein Leben in besserer Gesundheit zu führen. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet pharmazeutische Produkte für eine optimale Patientenversorgung. Die Vifor Pharma Gruppe nimmt in allen ihren Kerngeschäften eine führende Position ein und besteht aus folgenden Unternehmen: Vifor Pharma, Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (ein gemeinsam mit Fresenius Medical Care geführtes Unternehmen) und OM Pharma. Die Vifor Pharma Gruppe hat ihren Hauptsitz in der Schweiz und ist an der Schweizer Börse (SIX Swiss Exchange, VIFN, ISIN: CH0364749348) kotiert. Weitere Informationen finden Sie auf viforpharma.com.
1 Sofern keine durch COVID-19 bedingte Verschlechterung der Lage eintritt.