BEERSE, Belgien--(BUSINESS WIRE)--Die Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson gaben heute Ergebnisse aus der Phase-1-Studie CHRYSALIS bekannt, die Amivantamab (JNJ-6372) zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) mit Exon-20-Insertionsmutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) untersucht.1 Amivantamab ist ein EGFR- und MET-gerichteter bispezifischer Antikörper, der auf aktivierende und resistente EGFR-Mutationen sowie auf die Aktivierung des MET-Signalwegs abzielt.2, 3 Die Prüfer bewerteten die Wirksamkeit anhand der Gesamtansprechrate (ORR) gemäß RECIST v1.1 (Response Evaluation Criteria In Solid Tumors, Version 1.1), die Dauer des Ansprechens sowie das Sicherheitsprofil von Amivantamab1. Diese Kriterien bildeten die Grundlage für den Breakthrough-Therapy-Status, den die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Anfang des Jahres erteilte.4
Bei der Phase-1-Studie CHRYSALIS handelt es sich um eine erstmalig am Menschen durchgeführte, offene, multizentrische Multi-Kohortenstudie, welche die Sicherheit, Pharmakokinetik und Wirksamkeit von Amivantamab als Monotherapie und in Kombination mit Lazertinibi, einem neuartigen EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der dritten Generation, bei erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC untersucht.5 50 NSCLC-Patienten mit EGFR-Exon-20-Insertionsmutationen erhielten die empfohlene Phase-2-Dosis (RP2D) von Amivantamab.1 Von diesen 50 Patienten konnten 39 auf ein Ansprechen ausgewertet werden, wobei 13 verschiedene EGFR-Exon-20-Insertionsmutationen identifiziert wurden.1 Die detaillierten Ergebnisse werden im Rahmen des virtuellen wissenschaftlichen Programms der American Society of Clinical Oncology (ASCO) (Abstract Nr. 9512) ab Freitag, den 29. Mai, im Rahmen einer Plakatpräsentation und Diskussion vorgestellt.
NSCLC-Patienten mit EGFR-Exon-20-Insertionsmutationen leiden an einer Form der Erkrankung, die im Allgemeinen unempfindlich gegenüber der Behandlung mit zugelassenen EGFR-TKI ist und daher eine schlechtere Prognose aufweist als bei Patienten mit gängigeren EGFR-Mutationen (Exon-19-Deletionen/L858R-Substitution).6 Derzeit gibt es keine zielgerichteten Therapien, die speziell für Patienten mit Lungenkarzinomen und mit EGFR-Exon-20-Insertionsmutationen zugelassen sind.7 Der geschätzte Median der Gesamtüberlebenszeit bei Patienten mit NSCLC und Exon-20-Insertionsmutationen beträgt 16 Monate.8
„Lungenkarzinome sind die weltweit häufigste krebsbedingte Todesursache. Genetische Faktoren wie EGFR-Mutationen haben erheblichen Einfluss auf die Entstehung und das Fortschreiten von nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen“, so Dr. med. Keunchil Park, Ph.D., Studienleiter und Professor in der Abteilung für Hämatologie und Onkologie der medizinischen Fakultät am Samsung Medical Centre an der Sungkyunkwan University School of Medicine im südkoreanischen Seoul. „Wir freuen uns auf die Veröffentlichung dieser Daten, die erste Einblicke in das Potenzial von Amivantamab als Behandlungsoption für Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs und EGFR-Exon-20-Insertionsmutationen liefern. Diese Patienten haben einen hohen ungedeckten Bedarf und sprechen oft nicht auf den derzeitigen Behandlungsstandard an.“
Die Ergebnisse der Studie zeigten eine Gesamtansprechrate (ORR) von 36 Prozent (95 % KI, 21–53) bei allen auswertbaren Patienten bzw. von 41 Prozent (95 % KI, 24–61) bei den 29 auswertbaren Patienten, die zuvor mit einer platinbasierten Chemotherapie behandelt wurden.1 Darüber hinaus betrug der Median der Ansprechdauer 10 Monate bei allen auswertbaren Patienten bzw. sieben Monate bei Patienten, die zuvor mit einer platinbasierten Chemotherapie behandelt worden waren.1 Der Median des progressionsfreien Überlebens betrug 8,3 Monate (95 % KI, 3,0–14,8) bei allen auswertbaren Patienten bzw. 8,6 Monate (95 % KI, 3,7–14,8) bei Patienten, die zuvor mit einer platinbasierten Chemotherapie behandelt worden waren.1 Die klinische Nutzenrate (partielles Ansprechen bzw. besseres oder stabiles Erkrankungsverhalten über mindestens 12 Wochen [zwei Bewertungen der Erkrankung]) betrug 67 Prozent (95 % KI, 50–81) bei allen auswertbaren Patienten bzw. 72 Prozent (95 % KI, 53–87) bei Patienten, die zuvor mit einer platinbasierten Chemotherapie behandelt worden waren.1 Ein Ansprechen wurde sowohl bei therapienaiven Patienten als auch bei denjenigen Patienten beobachtet, die zuvor mit einer platinbasierten Chemotherapie behandelt worden waren.1 Ein Ansprechen des Tumors wurde am häufigsten bei der ersten Beurteilung der Erkrankung nach Beginn der Therapie beobachtet.1
Die häufigsten unerwünschten Ereignisse (UE) aller Grade waren Hautausschlag, infusionsbedingte Reaktionen (IRR) und Paronychie.1 Infusionsbedingte Reaktionen traten vorwiegend bei der ersten Infusion auf und verhinderten nachfolgende Behandlungen nicht.1 Es wurde kein Ausschlag mit einem Grad von ≥3 gemeldet; ein Patient berichtete über Durchfall des Grades 3 und sechs Prozent hatten Durchfall jeglichen Grades.1 Sechs Prozent wiesen Hyperamylasämie, Hypokaliämie, erhöhte Lipase und Schulter-/Brustschmerzen als behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (UE) mit einem Grad von ≥3 auf.1 Bei sechs Prozent der Patienten wurden als schwere behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (UE) Zellulitis, interstitielle Lungenerkrankung und Schulter-/Brustschmerzen gemeldet.1 Zu den weiteren EGFR-bedingten unerwünschten Ereignissen (UE) zählten Stomatitis (16 Prozent), Juckreiz (14 Prozent) und Durchfall (sechs Prozent).1
„Trotz jahrelanger Forschung und der Verfügbarkeit weiterer Behandlungsmöglichkeiten sind Lungenkarzinome nach wie vor die tödlichste Krebserkrankung in Europa“, so Dr. med. Joaquín Casariego, Janssen Therapeutic Area Lead Oncology für Europa, Nahost und Afrika von Janssen-Cilag S.A. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir neue, innovative, zielgerichtete Behandlungen entwickeln, um die Ergebnisse für Patienten zu verbessern, die an dieser aggressiven Krebserkrankung leiden. Die heute vorgestellten ersten Daten liefern ermutigende Erkenntnisse über das Potenzial von Amivantamab bei nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen mit Exon-20-Insertionsmutationen. Wir sind entschlossen, die Rolle weiter zu erforschen, die diese Innovation bei der Deckung des ungedeckten Bedarfs vieler weiterer Patienten, von deren Familien und der medizinischen Fachwelt spielen könnte.“
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Über Amivantamab
Amivantamab (JNJ-6372) ist ein in der Prüfung befindlicher bispezifischer EGFR-MET-Antikörper mit gezielter Immunzellaktivierung, der auf aktivierende und resistente EGFR-Mutationen sowie auf die Aktivierung des MET-Signalwegs abzielt.2, 3 Die Herstellung und Entwicklung des Antikörpers erfolgte im Anschluss an die Lizenzvereinbarung zwischen Janssen Biotech Inc. und Genmab zur Nutzung von deren Technologieplattform DuoBody®.9
Über nicht-kleinzellige Lungenkarzinome (NSCLC)
In Europa erhielten 2018 schätzungsweise mehr als 470.000 Patienten die Diagnose Lungenkarzinom. Davon sind etwa 85 Prozent an nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) erkrankt.10, 11 Lungenkarzinome sind in Europa die häufigste krebsbedingte Todesursache: Sie sind in Europa für mehr Todesfälle verantwortlich als Brustkrebs- und Prostatakrebserkrankungen zusammengenommen.10 Die Fünf-Jahres-Überlebensrate für Patienten mit metastasiertem NSCLC liegt derzeit bei 24 Prozent.12
Die wichtigsten Subtypen von NSCLC sind das Adenokarzinom, das Plattenepithelkarzinom (SqCLC) und das großzellige Karzinom.13 Zu den häufigsten Treibermutationen von NSCLC zählen Veränderungen im EGFR, einer Rezeptor-Tyrosinkinase, die das Zellwachstum und die Zellteilung unterstützt.13 EGFR-Mutationen sind bei 10 bis 15 Prozent der Patienten weißer Hautfarbe mit NSCLC vorhanden und treten bei 40 bis 50 Prozent der asiatischen Patienten mit NSCLC-Adenokarzinom auf.12, 14, 15 Bei EGFR-Exon-20-Insertionsmutationen handelt es sich um eine bestimmte Untergruppe von Lungen-Adenokarzinomen, die vier bis neun Prozent aller EGFR-Mutationen ausmacht.16
Über die Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson
Janssen hat die Vision, eine Welt ohne Krankheit zu schaffen. Wir, die Janssen Pharmaceutical Companies von Johnson & Johnson, arbeiten unermüdlich daran, diese Vision für Patienten weltweit zu verwirklichen – durch die Bekämpfung von Erkrankungen mit Hilfe der Wissenschaft, Verbesserung der Verfügbarkeit durch Einfallsreichtum und Überwindung von Hoffnungslosigkeit durch Anteilnahme. Wir konzentrieren uns auf die Medizinbereiche, in denen wir am meisten bewirken können: Erkrankungen des Herz-Kreislauf- und Stoffwechselsystems, Immunologie, Infektionskrankheiten und Impfstoffe, Neurowissenschaft, Onkologie und pulmonale Hypertonie.
Mehr erfahren Sie unter www.janssen.com/emea. Folgen Sie uns auf www.twitter.com/janssenEMEA, wenn Sie an den neuesten Nachrichten interessiert sind. Janssen Research & Development, LLC, Janssen-Cilag S.A. und Janssen Biotech Inc. gehören zu den Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson.
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DuoBody® ist eine eingetragene Marke von Genmab A/S.
Warnhinweise bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen
Diese Pressemitteilung enthält „zukunftsgerichtete Aussagen“ im Sinne des US-amerikanischen Private Securities Litigation Reform Act aus dem Jahr 1995 in Bezug auf die Produktentwicklung und die möglichen Vorteile und die Behandlungswirkung von Amivantamab. Der Leser wird aufgefordert, sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen zu verlassen. Diese Aussagen beruhen auf derzeitigen Erwartungen im Hinblick auf zukünftige Ereignisse. Sollten sich die zugrundeliegenden Annahmen als unzutreffend erweisen oder bekannte oder unbekannte Risiken oder Unwägbarkeiten eintreten, könnten die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von den Erwartungen und Prognosen von Janssen Research & Development LLC oder einem anderen Unternehmen von Janssen Pharmaceutical Companies bzw. von Johnson & Johnson abweichen. Zu diesen Risiken und Unwägbarkeiten gehören unter anderen: die der Produktforschung sowie -entwicklung innewohnenden Herausforderungen und Unwägbarkeiten, darunter die Ungewissheit klinischer Erfolge sowie der Erlangung behördlicher Genehmigungen; die Ungewissheit des wirtschaftlichen Erfolgs; Schwierigkeiten und Verzögerungen bei der Produktion; Wettbewerb, darunter von Mitbewerbern erlangte technische Fortschritte, neue Produkte und Patente; Patentanfechtungen; Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit oder Sicherheit von Produkten, die zu Rückrufaktionen oder behördlichen Maßnahmen führen; Veränderungen des Verhaltens oder der Ausgabegewohnheiten auf Seiten von Einkäufern von Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen; Änderungen staatlicher Gesetze und Vorschriften, darunter weltweite Gesundheitsreformen sowie Trends zur Kosteneindämmung im Gesundheitswesen. Eine weitere Liste und Beschreibungen dieser Risiken, Unwägbarkeiten und anderer Faktoren sind im Jahresbericht von Johnson & Johnson auf Formblatt 10-K für das am 29. Dezember 2019 zu Ende gegangene Geschäftsjahr enthalten, darunter in den Abschnitten unter „Cautionary Note Regarding Forward-Looking Statements“ (Warnhinweis in Bezug auf zukunftsgerichtete Aussagen) und „Item 1A. Risk Factors“ (Punkt 1A. Risikofaktoren) und in dem zuletzt vom Unternehmen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereichten Quartalsbericht auf Formblatt 10-Q und den nachfolgend eingereichten Unterlagen. Die eingereichten Unterlagen sind online unter www.sec.gov, unter www.jnj.com oder auf Anfrage bei Johnson & Johnson erhältlich. Weder die Janssen Pharmaceutical Companies noch Johnson & Johnson sind verpflichtet, zukunftsgerichtete Aussagen infolge neuer Informationen oder zukünftiger Ereignisse oder Entwicklungen zu aktualisieren.
i 2018 schloss Janssen Biotech Inc. einen Kooperations- und Lizenzvertrag mit der Yuhan Corporation über die Entwicklung von Lazertinib.
Quellenangaben:
1 Park, K. et al. Amivantamab, an Anti-EGFR-MET Bispecific Antibody, in Patients with EGFR Exon 20 Insertion-Mutated NSCLC. Verfügbar unter: https://meetinglibrary.asco.org/record/184802/abstract. Letzter Zugriff: Mai 2020.
2 Suurs, F. et al. A review of bispecific antibodies and antibody constructs in oncology and clinical challenges. Pharmacology & Therapeutics. 201 (2019) 103-119.
3 Moores SL, Chiu ML, Bushey BS, et al. A novel bispecific antibody targeting EGFR and cMet is effective against EGFR inhibitor-resistant lung tumors. Cancer Res. 2016;76(13):3942-3953.
4 Janssen Announces U.S. FDA Breakthrough Therapy Designation Granted for JNJ-6372 for the Treatment of Non-Small Cell Lung Cancer. https://www.jnj.com/janssen-announces-u-s-fda-breakthrough-therapy-designation-granted-for-jnj-6372-for-the-treatment-of-non-small-cell-lung-cancer. Letzter Zugriff: Mai 2020.
5 ClinicalTrials.gov. Study of JNJ-61186372, a Human Bispecific EGFR and cMet Antibody, in Participants With Advanced Non-Small Cell Lung Cancer. Verfügbar unter: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02609776. Letzter Zugriff: Mai 2020.
6 Vyse, S. Huang, P.H. Targeting EGFR exon 20 insertion mutations in non-small cell lung cancer. Sig Transduct Target Ther. (2019); 4:5.
7 Baraibar, I. et al. Novel drugs targeting EGFR and HER2 exon 20 mutations in metastatic NSCLC. Critical Reviews in Oncology/Haematology. 2020. Volume 148. 102906.
8 Oxnard, JR et. al. Natural history and molecular characteristics of lung cancers harboring EGFR exon 20 insertions. J Thorac Oncol. 2013 Feb;8(2):179-84. doi: 10.1097/JTO.0b013e3182779d18.
9 Genmab.com. Genmab Enters Broad Collaboration with Janssen Biotech, Inc. for DuoBody Platform. Verfügbar unter: https://ir.genmab.com/news-releases/news-release-details/genmab-enters-broad-collaboration-janssen-biotech-inc-duobody. Letzter Zugriff: Mai 2020.
10 Globocan 2018. Europe factsheet. Verfügbar unter: https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/populations/908-europe-fact-sheets.pdf. Letzter Zugriff: Mai 2020.
11 American Cancer Society. What is Lung Cancer? Verfügbar unter: https://www.cancer.org/content/cancer/en/cancer/lung-cancer/about/what-is.html. Letzter Zugriff: Mai 2020.
12 Cancer.net. Lung Cancer - Non-Small Cell: Statistics. Verfügbar unter: https://www.cancer.net/cancer-types/lung-cancer-non-small-cell/statistics. Letzter Zugriff: Mai 2020.
13 Wee, P, Wang, Z. Epidermal Growth Factor Receptor Cell Proliferation Signaling Pathways. Cancers (Basel). 2017 May; 9(5):52.
14 Zappa, C, Sharker, M. Non-small cell lung cancer: current treatment and future advances. Translational Lung Cancer Research. 2016 Jun; 5(3): 288–300.
15 Jänne, PA, Johnson BE. Effect of Epidermal Growth Factor Receptor Tyrosine Kinase Domain Mutations on the Outcome of Patients with Non–Small Cell Lung Cancer Treated with Epidermal Growth Factor Receptor Tyrosine Kinase Inhibitors. Clinical Cancer Research. 2006;12(14):4416s–4420s
16 Arcila, M. et al. EGFR exon 20 insertion mutations in lung adenocarcinomas: prevalence, molecular heterogeneity, and clinicopathologic characteristics. Molecular Cancer Therapeutics. 2013; Feb;12(2):220–9.
Auftragsnummer: CP-156266
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